Ein internationales Team aus Wissenschaftlern erforscht den Klimawandel am höchsten Salzwassersee der Welt: Am Namtso in China wird ein einzigartiges Kernbohrungsprojekt durchgeführt, um Daten über Umweltveränderungen zu gewinnen.
Ein internationales Team aus Wissenschaftlern führt seit Anfang Juni ein Kernbohrungsprojekt am Namtso durch, dem höchstgelegenen Salzwassersee der Welt. Er liegt in der Autonomen Region Xizang im Südwesten Chinas. Dort sollen Daten über die Klima- und Umweltveränderungen auf dem Qinghai-Xizang-Plateau in den letzten Millionen Jahren gewonnen werden.
Das gemeinsame wissenschaftliche Expeditionsteam besteht aus einem Forschungsteam für Seen und Umweltveränderungen des Instituts für die Erforschung des Xizang-Plateaus der Chinesischen Akademie der Wissenschaften sowie aus Wissenschaftlern und Bohrtechnikern aus Deutschland, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten.
Der Namtso auf dem Qinghai-Xizang-Plateau ist mit einer Seehöhe von 4.718 Metern der zweitgrößte See der Region und eine wichtige wissenschaftliche Forschungsbasis. Die am Namtso durchgeführte Expedition ist ein Projekt im Rahmen des International Continental Scientific Drilling Program (ICDP).
Das Team plant, an drei Stellen des Sees fast 1.000 Meter Kernbohrungen durchzuführen. Es handelt sich dabei um das bisher höchste ICDP-Bohrprojekt in der Höhe weltweit, sagte Wang Junbo, einer der Leiter des wissenschaftlichen Expeditionsteams. „Die Bohrplattform, die Bohranlage und die wichtigsten Bohrtechniker kommen alle aus China“, fügte Wang hinzu.