DJI hat die allerersten Drohnentransporttests auf dem Berg Qomolangma von der nepalesischen Seite aus erfolgreich abgeschlossen und damit den Weg für die Erleichterung von Höhenbergsteigen, Notfallrettung und Umweltschutzoperationen geebnet. Dies teilte der chinesische Drohnenhersteller mit Hauptsitz in Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong am Mittwoch mit.
Eine DJI FlyCart 30 wurde bei den Tests im April eingesetzt, bei denen drei Sauerstoffflaschen und 1,5 Kilogramm weitere Vorräte vom Basislager auf einer Höhe von 5.364 Metern zum Lager 1 auf etwa 6.000 Metern des höchsten Gipfels der Welt geflogen.
Dabei liegt der tückische Khumbu-Eisfall genau zwischen dem Basislager und dem Lager 1, welches zusätzlich mit Eisblöcken bedeckt ist und wegen häufiger Lawinenabgänge als sehr gefährlich gilt.
„Wir müssen jeden Tag sechs bis acht Stunden durch diesen Eisfall wandern“, sagt Mingma Gyalje Sherpa, Bergführer von Imagine Nepal Trek and Expeditions. „Letztes Jahr habe ich drei Menschen verloren. Wenn wir kein Glück haben, wenn unsere Zeit nicht stimmt, verlieren wir dort unser Leben.“
Die Drohne kann nach Angaben des Herstellers 15 Kilogramm zwischen den Camps in zwölf Minuten bei Tag als auch bei Nacht hin und her transportieren.
Während der Tests flog FlyCart 30 am Mount Qomolangma, der an der Grenze zwischen Nepal und China liegt, bis in eine Höhe von 6.191,8 Metern und konnte eine 15 Kilogramm schwere Nutzlast in einer Höhe von 6.000 Metern stabil transportieren.
„Die Möglichkeit, Ausrüstung, Vorräte und Abfälle sicher per Drohne zu transportieren, hat das Potenzial, die Bergsteigerlogistik am Mount Qomolangma zu revolutionieren, die Müllsäuberung zu erleichtern und die Sicherheit für alle Beteiligten zu erhöhen“, sagte Christina Zhang, Senior Corporate Strategy Director bei DJI.
Im Anschluss an die Tests wurde ein nepalesisches Drohnenunternehmen damit beauftragt, ab dem 22. Mai Drohnenlieferungen auf dem Mount Qomolangma durchzuführen.
Die DJI-Drohne wurde am 29. Mai eingesetzt, um Müll und Gegenstände wie Seile und Leitern zu transportieren. „Sie trägt bis zu 30 Kilogramm“, sagte Jagat Prasad Bhusal, Verwaltungsleiter der nepalesischen Khumbu Pasang Lhamu Rural Municipality.
„Wir planen, die DJI-Drohne in der Klettersaison im Herbst auf dem Berg Ama Dablam einzusetzen“, so Bhusal.
Der 6.812 Meter hohe Berg Ama Dablam liegt im östlichen Himalaya-Gebirge in Nepal.