Der chinesische Vizeministerpräsident Han Zheng gab am Dienstag bekannt, dass der Verbundstandort des deutschen Chemieriesen BASF in der Stadt Zhanjiang in der südchinesischen Provinz Guangdong in die volle Bauphase eingetreten sei.
Han, der auch Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas ist, verkündete bei der Einweihungszeremonie per Videoschaltung in Beijing, dass die ersten Anlagen des Verbundstandorts in Betrieb genommen werden.
Mit einer Gesamtinvestition von rund 10 Milliarden Euro (rund 9,93 Milliarden US-Dollar) wird der Standort der drittgrößte BASF-Standort weltweit und das größte Einzelinvestitionsprojekt eines deutschen Unternehmens in China sein.
Als erstes vollständig vom Ausland finanziertes Projekt in Chinas chemischer Schwerindustrie stellt der Verbundstandort Zhanjiang ein neues Paradigma für die weitere Öffnung Chinas und die Win-Win-Kooperation zwischen China und Deutschland dar, ungeachtet der komplexen internationalen Situation und der COVID-19-Pandemie.
Dem Plan zufolge werden die ersten Anlagen eine Jahresproduktion von 60.000 Tonnen technischer Kunststoffverbindungen liefern. Damit erhöht sich die Gesamtproduktion der BASF an technischen Kunststoffen in der Region Asien-Pazifik auf 420.000 Tonnen jährlich.
Die Produktionskapazität werde die wachsende Nachfrage der Kunden, insbesondere in der Automobil-, Elektronik- und New-Energy-Vehicle-Industrie, besser befriedigen, sagte Haryono Lim, Senior Vice President des neuen Verbundstandorts China.
Der Bau des Verbundstandorts wird voraussichtlich bis 2030 abgeschlossen sein. Wenn er vollständig in Betrieb ist, wird er jährlich 60.000 Tonnen technische Kunststoffverbindungen, eine Millionen Tonnen Ethylen und eine Vielzahl von petrochemischen Produkten, Zwischenprodukten und anderen Erzeugnissen herstellen.
„Wir profitieren von Chinas Politik der Ausweitung des Marktzugangs. Ohne die Reform hätten wir das Projekt des 100-prozentigen Verbundstandortes Zhanjiang nicht begonnen“, sagte Dr. Martin Brudermüller, Vorsitzender des Vorstands der BASF.
Langfristig gesehen seien die Triebkräfte des Wirtschaftswachstums in China weiterhin überzeugend. Dazu gehören die fortschreitende Urbanisierung, neue Technologien und die Betonung nachhaltiger Wege für langfristiges Wachstum. Die BASF sei gut positioniert, um von diesen Trends zu profitieren, so Dr. Martin Brudermüller.
Auch auf dem chinesischen Markt hat die BASF große Fortschritte gemacht. Der Umsatz des Unternehmens in Greater China erreicht im Jahr 2021 einen neuen Höchststand von 12 Milliarden Euro.