In der längsten Höhle Asiens in der südwestchinesischen Provinz Guizhou wurde ein über 100.000 Jahre altes Panda-Fossil entdeckt, wie Forscher am Mittwoch mitteilten.
Forscher aus dem Institute of Mountain Resources von Guizhou Academy of Sciences haben in der Shuanghe-Höhle in der Stadt Zunyi zwei Fossilien dieser Art gefunden. Mit Hilfe von Zahnschmelz-Datierungstechnologien wurde eines der Fossilien als wilder Riesenpanda identifiziert, der vor etwa 102.000 Jahren lebte, während das andere wahrscheinlich vor etwa 49.000 Jahren auf der Erde existierte.
Es sei selten, irgendwo so gut erhaltene Fossilien von Riesenpandas zu finden, sagte Wang Deyuan, Forschungsassistent des Instituts.
Bei den jüngsten gemeinsamen wissenschaftlichen Untersuchungen mit ausländischen Experten wurden in den Fossilien Nachweise von radialen Sesamknochen entdeckt.
Da Riesenpandas den Daumen benutzen, um Bambus beim Fressen zu halten und zu manipulieren, unterscheiden sich ihre Gliedmaßen von denen anderer Bären durch einen zusätzlichen „Daumen“. Der „Daumen“ ist ein abnorm vergrößerter Handgelenksknochen, der Riesenpandas hilft, nach Bambus zu greifen.
Die Entdeckung zeige, dass die Riesenpandas zu dieser Zeit bereits die physiologischen Voraussetzungen hätten, um mit ihren Vorderpfoten flexibel nach Bambus zu greifen, wie moderne Pandas. Die Entdeckung trage dazu bei, das Verständnis für die Evolution der Fütterungseigenschaften von Riesenpandas zu vertiefen, sagte Wang.
Die Shuanghe-Höhle war seinerzeit aufgrund ihrer komplexen inneren Struktur und der vielen miteinander verbundenen Höhlen ein geeigneter Lebensraum für Riesenpandas. Bislang wurden in der Höhle fast 30 Fossilien von Großen Pandas entdeckt.
Die Höhle ist reich an Fossilien von Säugetieren. Bei früheren Ausgrabungen wurden Fossilien von Schakalen, Nashörnern, Schwarzbären, Stegodons, großen indischen Zibetkatzen und anderen Tieren gefunden.