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High-Tech-Auge revolutioniert Brandursachenforschung

(CRI)

Mittwoch, 17. November 2021

  

Beim Feuerwehrdienst gibt es Fachleute, die für die Untersuchung der Ursachen von Bränden zuständig sind. Diese Brand-Ermittler suchen in den Trümmern und in der Asche nach Hinweisen auf den Unfallhergang. Lu Zhibao ist Direktor des Zentrums für Brandursachenermittlung am Institut für Brandforschung in der nordchinesischen Hafenmetropole Tianjin. Der 54-jährige Experte hat bislang Hunderte von Bränden untersucht und einen großen Erfahrungsschatz angesammelt. Nunmehr hat er die Grenzen des menschlichen Auges überwunden. Unter seiner Leitung hat ein Team ein neues video-gestütztes System zur Erkennung und Ermittlung von Bränden entwickelt, das den Brandermittlern ein „technologisches Auge“ zur Verfügung stellt.

Als es am 12. August 2015 bei einem Logistikunternehmen im Hafen von Tianjin zu einem besonders großen Brand und einer Explosion kam, begaben sich Lu und andere Brandursachenermittler sofort auf die Suche. Sie stellten fest, dass die Schäden am Tatort so schwerwiegend waren, dass ausschließlich die Überwachungskameras in der Umgebung am ehesten Anhaltspunkte liefern konnten. Obwohl sie eine große Menge an Videomaterial sichteten, was viel Zeit in Anspruch nahm, beeinträchtigten die unscharfen Aufnahmen jedoch das Urteil der Ermittler über die Ursache des Brandes. Später stellte sich heraus, dass die anfängliche Fehleinschätzung des Videomaterials einen Umweg für die ersten zehn Tage ihrer Ermittlungen bedeutete.

Lu Zhibao, der seit 32 Jahren als Brandermittler tätig ist, ist sich darüber im Klaren, dass sich die Zeiten und damit auch entsprechende Technologien ändern. Wenn die Ermittler früher an einem Brandort eintrafen, gingen sie in der Regel zuerst tief in den Aschehaufen hinein und säuberten den Ort Zentimeter für Zentimeter. Im IT-Zeitalter würde der Mangel der traditionellen Untersuchungsmethoden jedoch immer offensichtlicher. Überwachungsvideos könnten oft Hinweise schneller geben. So entstand in Lus Kopf die Idee, ein Brandvideo-Analysesystem zu entwickeln.

So wurde unter Lus Leitung ein Forschungsprojekt eingeleitet, das in Zusammenarbeit mit etlichen Universitäten und Unternehmen lief. Drei Jahre später ist es den Forschern schließlich gelungen, ein Videoerkennungs- und analysesystem zu entwickeln, das eigenen Angaben zufolge fast 20 Verarbeitungsfunktionen hat, wie etwa Bildklarheit in Echtzeit, Videobildaufteilung, Szenenwiederherstellung und Konturextraktion.

„In der Vergangenheit waren unsere Nerven beim Betrachten von Überwachungsvideos, bei denen das menschliche Auge Bild für Bild auf den Bildschirm starrte, so angespannt, dass die Augen blinzelnd eine Rauchfahne und dadurch einen wichtigen Hinweis übersehen konnten. Laut Lu durchbricht das neu entwickelte System die Obergrenze der Fähigkeit des menschlichen Auges. Es sei in der Lage, automatisch wichtige Bilder zu extrahieren und nicht wahrnehmbare Veränderungen in Licht und Schatten zu erkennen, was die Geschwindigkeit, Genauigkeit und Präzision der Untersuchungen erheblich verbessere, so Lu.

Das neue System spielte bald eine wichtige Rolle bei der Untersuchung des Brandes. Bei der Untersuchung der Ursache der „3.21-Explosion“, die sich im Jahr 2019 in Xiangshui in der ostchinesischen Provinz Jiangsu ereignete, nutzte das neue System die Technologie zur Verarbeitung von Mikrovariationen, um Rauchspuren und feine Lichtpunkte, die mit bloßem Auge nur schwer zu erkennen waren, aus der riesigen Menge an extrahiertem Überwachungsmaterial genau zu identifizieren und so visuelle und wichtige Beweise für die Bestimmung des ursprünglichen Entzündungspunkts und der Explosion zu liefern. Dieses Mal brauchte man insgesamt nur zehn Tage, um die Brandursache zu ermitteln.

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