Vermögenswerte und Gewinne der staatlichen Banken verbessern sich

Die Qualität der Aktiva großer staatlicher Geschäftsbanken in China hat sich in der ersten Hälfte des laufenden Jahres stabilisiert und erhöht, wobei sich insbesondere wichtige Indikatoren wie die Quote notleidender Kredite deutlich verbesserten.

Die „Industrial and Commercial Bank of China (ICBC)“, der nach Vermögenswerten größte kommerzielle Kreditgeber des Landes, hat den Wiederanstieg der Quote notleidender Kredite (engl. Nonperforming Loans, NPL) seit dem Ausbruch von COVID-19 wirksam eingedämmt. Ihre NPL-Quote sank seit Ende letzten Jahres um 0,04 Prozentpunkte auf 1,54 Prozent (Ende Juni).

Chinas bevorstehender Ausstieg aus dem Zahlungsaufschub für Kapital und Zinsen bei Krediten an Kleinst- und Kleinunternehmen im nächsten Jahr werde sich nur begrenzt auf die Qualität der Vermögenswerte der China Construction Bank (CCB) auswirken, so Cheng Yuanguo, der Risikovorstand der Bank.

Obwohl China in der zweiten Jahreshälfte immer noch mit externen Unsicherheiten konfrontiert sein werde, nähmen die direkten Faktoren, die seine wirtschaftliche Tätigkeit unterstützten, Schritt für Schritt zu. Es sei zu erwarten, dass die Qualität der Aktiva der CCB stabil bleibe und ihre Fähigkeit, Risiken auszugleichen, weiterhin angemessen sei, so Cheng weiter.

Ende Juni lag die NPL-Quote der CCB bei 1,53 Prozent und damit um 0,03 Prozentpunkte niedriger als Ende letzten Jahres.

Im gleichen Zeitraum verzeichnete auch die Bank of China (BOC) einen Rückgang der NPL-Quote um 0,16 Prozentpunkte auf 1,3 Prozent.

„Die Gesamtqualität der Aktiva der BOC hat sich weiter gefestigt, vor allem weil die inländischen Institute ihre Bemühungen um den Abbau von NPLs verstärkt haben“, sagte Liu Jiandong, Risikovorstand der Bank.

Die Auslandsinstitute der Bank hätten aufgrund externer Unsicherheiten bezüglich der Qualität ihrer Aktiva unter Druck gestanden. Bis Ende Juni sei daher die NPL-Quote in Übersee im Vergleich zum Ende des letzten Jahres leicht angestiegen, so Liu.

Bei der Agricultural Bank of China (ABC) sank die NPL-Quote gegenüber dem Ende des letzten Jahres um 0,07 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent (Stand: Juni 2021). Er rechne damit, dass sein Institut eine stabile Leistung und eine Verbesserung der Qualität der Aktiva im Gesamtjahr erreichen werde, erklärte ABC-Präsident Zhang Qingsong.

„Obwohl China immer noch mit komplexen und schwerwiegenden internen und externen Umständen konfrontiert ist, glauben wir, dass die Grundlagen der chinesischen Wirtschaft, die das langfristige Wachstum aufrechterhalten werden, unverändert bleiben. Da sich der Betriebszustand bei den Kreditkunden allmählich verbessert, werden ihre Ausfallrisiken abnehmen“, sagte Zhang.

Während ihrer Bemühungen um ein Gleichgewicht zwischen der Stabilisierung des Wachstums und der Vermeidung von Risiken verzeichneten die sechs größten staatlichen Geschäftsbanken Chinas in der ersten Jahreshälfte ein stetiges Gewinnwachstum.

Unter ihnen verzeichnete die „Postal Savings Bank of China“ mit knapp 22,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr den größten Zuwachs beim Nettogewinn, gefolgt von der „Bank of Communications“ (+15,1 Prozent), der ABC (+12,5 Prozent), der BOC (+11,8 Prozent), CCB (+10,9 Prozent) und ICBC (+9,8 Prozent).