China für eine „sanfte Landung“ des Umbruchs in Afghanistan

Der chinesische Staatsrat und Außenminister Wang Yi tauschte sich am Montag mit US-Außenminister Antony Blinken per Telefon über die bilateralen Beziehungen aus. Wang sagte, dass sowohl China als auch die Vereinigten Staaten ständige Mitglieder des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und wichtige Teilnehmer im heutigen internationalen System seien.

Angesichts verschiedener globaler Herausforderungen und dringender regionaler Krisenherde sollten die beiden Länder ihre Beziehungen koordinieren und zusammenarbeiten, was von der internationalen Gemeinschaft erwartet werde, so Wang weiter.

Im Afghanistan-Konflikt sei Beijing beispielsweise bereit, mit Washington zu kommunizieren, um eine „sanfte Landung“ des Umbruchs in Afghanistan zu erreichen, so Wang. Ziel sei es, das Land vor einem neuen Bürgerkrieg, einer humanitären Katastrophe oder gar einem Rückzugsgebiet für Terrorismus zu bewahren. Indes ermutigte China Afghanistan, eine breit angelegte und integrative politische Struktur aufzubauen, die den eigenen nationalen Gegebenheiten entspricht, so Wang weiter.

Der überstürzte Abzug der USA aus Afghanistan habe die Lage vor Ort „sehr ungünstig" beeinflusst, und es sei verantwortungslos, wenn die USA weiterhin neue Probleme schüfen, anstatt eine konstruktive Rolle bei Frieden und Wiederaufbau zu spielen. Wang forderte die USA auf, Kabul bei der Aufrechterhaltung der Stabilität und der Verhinderung von Unruhen zu unterstützten, betonte Wang.

Blinken befürwortete im Telefongespräch einen klaren Bruch der Taliban mit dem Extremismus und eine geordnete Machtübergabe. Dabei schreibe er China diesbezüglich auch eine wichtige Rolle zu.

Blinken sagte seinerseits auch, dass es für die Vereinigten Staaten und China sehr wichtig sei, die Kommunikation über wichtige internationale und regionale Fragen weiterhin aufrechtzuerhalten.

In Bezug auf die gemeinsame Kooperation stimmte Blinken zu, dass es ein gemeinsames Ziel der Vereinigten Staaten und Chinas sei, eine friedliche Koexistenz zu verwirklichen, und äußerte die Hoffnung, dass beide Seiten eine Zusammenarbeit anstreben und verwirklichen werden.

Natürlich gebe es auch offensichtliche Differenzen zwischen beiden Seiten, sagte Blinken, die in den kommenden Tagen schrittweise auf konstruktive Weise gelöst werden könnten.