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Chinas Tech-Firmen erforschen Aufbau eines CO2-freien Internets

(German.people.cn)

Montag, 29. März 2021

  

Chinas Internetindustrie hat in den letzten Jahrzehnten ein starkes Wachstum erlebt, doch die Rechenzentren, Großserver und Mobilfunkbasisstationen verbrauchen immer mehr Energie. Daher haben Chinas Tech-Firmen begonnen, an grünen Lösungen zu arbeiten.

Laut einem Bericht des chinesischen State Grid Energy Research Institute werde der Stromverbrauch allein von Rechenzentren im Jahr 2020 schätzungsweise 200 Milliarden Kilowattstunden übersteigen, was 2,7 Prozent des Stromverbrauchs des Landes entspreche.

Bis 2030 soll der Stromverbrauch von Rechenzentren in China 400 Milliarden Kilowattstunden überschreiten und damit 3,7 Prozent des gesamten Stromverbrauchs des Landes ausmachen, so der Bericht weiter.


Das am 3. Juli 2020 in Betrieb genommene Tencent Qingyuan Data Center mit minimalem Energieverbrauch. (Xinhua/Chen Yuxuan)

„Der Stromverbrauch von Chinas Internetindustrie wächst jährlich um etwa zehn Prozent. Er wird sich in sieben oder acht Jahren verdoppeln und in Zukunft zur Hauptquelle des Energieverbrauchs werden“, sagte Prof. Wang Yuanfeng von der Beijing Jiaotong University.

Chinas Tech-Giganten, wie Huawei und Tencent, streben deshalb an, eine grünere Internetinfrastruktur für eine kohlenstofffreie Internetindustrie aufzubauen.

Auf dem Mobile World Congress Shanghai 2021 stellte Huawei im Februar bereits seine Lösung für ein kohlenstofffreies Netzwerk vor, die minimalisierte Basisstationen, Serverräume, Datenzentren und eine breite Nutzung von Ökostrom umfasst.

Vizepräsident von Huawei und Präsident der Digital Power Product Line Zhou Taoyuan sagte, seine Rechenzentren könnten mit der indirekten Verdunstungskühlung 17 Prozent Energie im Vergleich zur herkömmlichen Kaltwasserlösung einsparen.

Tencent hat für den Bau seiner Rechenzentren bewusst Regionen mit ausreichend grüner Energie gewählt: Huailai, Provinz Hebei, bekannt für seine Windstromindustrie oder Qingyuan, Provinz Guangdong, Resort für Wasserkraft.

Neben Wasserkraft werden für den Betrieb der Rechenzentren in Qingyuan auch hocheffiziente Strommodule und eine Freikühltechnologie genutzt. Letztere dient als natürliche Kältequellen und macht es möglich, den PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) auf 1,25 zu senken.

PUE ist ein Maß dafür, wie effizient ein Rechenzentrum seinen Strom nutzt. Dabei gilt je niedriger der PUE-Wert, desto umweltfreundlicher das Rechenzentrum.


Die von Huawei Technology unterstützen Photovoltaik-Paneelen der Ningxia agricultural-photovoltaic integrated industrial Base. (zur Verfügung gestellt von Xinhua)

Im Jahr 2019 haben das chinesische Ministerium für Industrie und Informationstechnologie, das Verwaltungsbüro der Lokalregierung und die Lokale Energie Verwaltungsbehörde gemeinsam eine Richtlinie zur Förderung grüner Rechenzentren herausgegeben, in der bis 2022 ein PUE-Wert unter 1,4 für neu gebaute große und sehr große Rechenzentren vorgeschlagen wird.

Daraufhin hat Tencent die „drei-Versorgungsstrategie“ eingeführt, was bedeutet, dass die Stromversorgung, Heizung und Kühlung in Rechenzentren miteinander kombiniert werden, um eine effizientere Energienutzung zu erzielen. Zudem kann im Qingyuan-Rechenzentrum durch eine Dach-Photovoltaikanlage zusätzlich 13,3 Megawattpeak (mWp) sauberer Strom gewonnen werden.

Tencent zufolge könne allein die „drei-Versorgungsstrategie“ 3.500 Tonnen Kohle einsparen. Dies entspreche einer Reduzierung von 23.300 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr und komme der Pflanzung von 36.000 Bäumen jährlich gleich.

Die intelligenten Photovoltaik-Projekte von Huawei kombinieren künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Computing und traditionelle Photovoltaikanlagen. Durch die Ausrichtung von Solarmodulen, die aktiv dem Sonnenlicht folgen, kann eine intelligente Photovoltaikanlage bis zu 18,7 Prozent mehr Strom erzeugen als eine herkömmliche.

Nach Angaben von Huawei hätten die Bereiche grüne Stromerzeugung und effizienter Stromverbrauch bisher 325 Milliarden Kilowattstunden grünen Strom erzeugt und zehn Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart, was einer Pflanzung von 220 Millionen Bäumen entspreche.

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