Wie China Drohnen gezielt einsetzt

Selfie-Sticks, Drohnen und selbstfahrende Traktoren - um die Zeit des Frühlingsäquinoktiums, auch genannt Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche, sind die landwirtschaftlichen Aktivitäten im ganzen Land, vom Norden bis zum Süden, in vollem Gange.

Um die Effizienz der Landwirtschaft zu erhöhen, haben chinesische Forscher eine Reihe von High-Tech-Produkten entwickelt, die den Landwirten helfen sollen, besseren Zugang zu landwirtschaftlichem Know-how zu erhalten, intelligente Management-Plattformen zu nutzen sowie Schädlinge und Krankheiten besser zu kontrollieren.

Ein Landwirt verwendet eine Drohne, um Pestizide auf den Feldern in der Stadt Hefei, ostchinesische Provinz Anhui, zu versprühen, 23. Februar 2021.

„Ich habe in einer Livestream-Sendung über Landwirtschaft gelernt, wie man Dünger und Herbizide besser einsetzt. Jetzt bin ich zuversichtlich, dass es dieses Jahr eine gute Ernte geben wird“, sagte Jiang Deying, Landwirt in der Provinz Heilongjiang.

Auf dem landwirtschaftlichen Großbetrieb Hongwei in der Provinz Heilongjiang könne der Einsatz einer intelligenten Plattform für Landwirtschaft, unterstützt von einem Überwachungssystem, den Reisertrag um etwa fünf Prozent steigern. Gleichzeitig könne dadurch der Einsatz von Düngemitteln um etwa sieben Prozent reduziert werden, sagte He Peixiong, Direktor der Landwirtschaftsabteilung des Betriebs.

Ein Mitarbeiter einer Öko-Landwirtschaftskooperative prüft die Vorrichtung eines autonom fahrenden Traktors im Dorf Jiaoyi, Stadt Taishan in der südchinesischen Provinz Guangdong, 12. März 2021.

Im Landkreis Changfeng in der Provinz Anhui durchkämmten Forscher mit der Hilfe eines Selfie-Stick-artigen Geräts jeden Zentimeter eines Weizenfeldes, um nach Schädlingen zu suchen.

Eine frühzeitige Erkennung beziehungsweise Bekämpfung von Schädlingen und Pflanzenkrankheiten ist essentiell für eine ertragsreiche Ernte. Agrarwissenschaftler entwickelten das Schädlingserkennungsgerät, um Landwirten zu helfen, Schädlinge präziser zu bekämpfen.

Am Ende des Selfie-Sticks befindet sich eine Kamera, die Bilder von Schädlingen und den Wachstumsbedingungen der Pflanzen aufnimmt. Außerdem sind Sensoren angebracht, welche die Temperatur und Feuchtigkeit des Feldes aufzeichnen. Alle Daten werden in Echtzeit auf einen Server hochgeladen und ausgewertet, um einen möglichen Schaden durch Schädlinge zu bewerten und den Landwirten entsprechende Lösungen anzubieten.

Nach neun Jahren der Datensammlung wurden über eine Million Bilder von verschiedenen Schädlingen und Pflanzenkrankheiten aufgenommen. Das High-Tech-Gerät kann auf verschiedenen Feldern wie Weizen, Reis, Mais und Sojabohnen eingesetzt werden und verspricht eine Genauigkeit von 85 Prozent. Nach Angaben des chinesischen Forschungsinstituts von intelligenten Maschinen wurde es bisher in mehr als zehn Provinzen eingesetzt.