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Herkömmliche Züge verbinden Dorfbewohner mit Außenwelt

(German.china.org.cn)

Dienstag, 02. März 2021

  

Obwohl China in das Zeitalter der Hochgeschwindigkeitszüge eingetreten ist, gibt es in einigen weniger entwickelten Gebieten noch althergebrachte, „langsame“ Züge. Solche Züge bieten Bewohnern entlegener Dörfer eine Verbindung zur Außenwelt und zum Wohlstand.

Als der Zug Nr. 6064 im Bahnhof Yangpingguan hielt, versuchte die 51-jährige Xue Qing'e mit 30 Kilogramm Gemüse auf dem Rücken einzusteigen.

Xue war erleichtert, als sie von einem Schaffner Hilfe bekam. Sie hatte das Gefühl, dass ihr schwerer Bambuskorb sie nach hinten zog. Keuchend und nach Luft schnappend nahm sie Platz.

Für Xue und viele andere Dorfbewohner aus Yangpingguan, einer Gemeinde in Hanzhong in der Provinz Shaanxi, ist dies eine ganz normale Reise. Sie nehmen den Zug, um ihr Gemüse in nahe gelegenen Landkreisen zu verkaufen und somit das Einkommen ihrer Familien aufzubessern.

Mit einer Länge von 257 Kilometern schlängelt sich die sehr beliebte „Klein- und Bummelzug“-Route durch das Qinling-Gebirge, eine natürliche Grenze zwischen Chinas Norden und Süden. Sie verbindet 37 Stationen zu einem Preis von 21,5 Yuan (2,76 Euro).

Für die Gemüsehändler in den Dörfern, die entlang der Strecke leben, ist der Zug die bevorzugte Wahl, weil sie bequemer und komfortabler ist. „Nach Abzug der 6 Yuan für die Hin- und Rückfahrt und der 6 Yuan für das Mittagessen kann ich 40 bis 50 Yuan (5,30 bis 6,42 Euro) verdienen, wenn ich den Korb mit Gemüse verkauft habe“, sagt Xue.

Wenn sie nicht gerade 0,13 Hektar Ackerland bestellt oder sich um ihre kranke Mutter kümmert, verbringt Xue rund 90 Minuten pro Tag im Zug, um Gemüse zu verkaufen. Damit verdient sie mehr als 10.000 Yuan (1.283 Euro) pro Jahr. Im Laufe der Jahre haben sie und ihr Mann hart gearbeitet, um ihren Sohn durch das College zu bringen und ein neues, zweistöckiges Haus zu bauen.

„Ich strebe schon seit Jahrzehnten nach einem besseren Leben, und ich möchte mich weiter anstrengen“, sagte sie. „Denn je härter man arbeitet, desto glücklicher ist man.“

Für die Dorfbewohner aus den Gemeinden an der Bahnstrecke bot der langsame Zugverkehr neue Möglichkeiten, ein Vermögen zu verdienen.

Zhang Weiming, 46, arbeitet in Beijing als Bauarbeiter bei der U-Bahn und verdient 5.000 bis 6.000 Yuan (642 bis 770 Euro) pro Monat. Nachdem er im Dezember in seine Heimatstadt in Shaanxi zurückgekehrt war, pausierte er kaum, bevor er mit dem Verkauf seines Gemüses entlang der Zugstrecke begann.

„Mit diesem Gemüse kann ich mehr als 300 Yuan (38,50 Euro) verdienen“, sagte Zhang und zeigte auf seinen Bambuskorb, der mit 50 Kilogramm Ingwer und anderen Produkten beladen war, die er in den Händen hielt.

Die Strecke bringe dem Bahnbetreiber nicht viel Geld ein, doch er halte sie am Laufen und biete verschiedene Dienstleistungen an, um die Reisebedürfnisse der Dorfbewohner zu erfüllen, sagte Wang Jianlin, der für die China Railway Xi'an Group arbeitet.

Einige temporäre Basare werden in den Waggons eingerichtet, um den Dorfbewohnern beim Handel mit landwirtschaftlichen Produkten zu helfen. Auch mobile Bibliotheken für Kinder, die mit den Zügen zur Schule und zurück pendeln, entstehen. Es gibt es eine große Auswahl an Büchern, die auf modifizierten Tischen vorbereitet sind. Diese sind länger und breiterals die üblichen.

Der Zug pfiff, als er in den Bahnhof von Lueyang einfuhr. Xue stiegmit ihrem Bambuskorb aus.

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