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IWF: China kann bei weltweiter Erholung der Wirtschaft helfen

(German.people.cn)

Freitag, 06. November 2020

  

Basierend auf seiner Rückkehr zu einem schnellen Wachstum könnte China einen wertvollen Beitrag zur weltweiten wirtschaftlichen Erholung leisten. Die soll vor allem durch den breiteren Zugang zu Impfstoffen ermöglicht werden, durch Schuldenminderung sowie durch Investitionen in die globale Infrastruktur. Diese Empfehlungen gab der Internationale Währungsfonds (IWF) am vergangenen Mittwoch bekannt.

Im Oktober hat der IWF Chinas Wachstum für 2020 auf 1,9 Prozent und für 2021 auf 8,2 Prozent prognostiziert. Damit hob der IWF Chinas Rolle bei der Überwindung von „einigen der größten Herausforderungen“ hervor, die die aktuelle globale Wirtschaftslage mit einem Minus von 4,4 Prozent in diesem Jahr mit sich bringt.

„Dies schließt internationale Bemühungen, den Zugang zu Impfstoffen zu erweitern, mit ein. Ebenso würden Schulden von wirtschaftlich schwächeren Ländern gesenkt, eine nachhaltige Finanzierung einer globalen Infrastruktur und ein Kampf gegen den Klimawandel ermöglicht werden.“, so der IWF im Fazit der diesjährigen „Artikel-IV-Konsultation“ mit China.

Zu Beginn des letzten Monats trat China der COVAX bei, einer internationalen Initiative, die sich das Ziel gesetzt hat, einen gerechten Zugang aller Länder zu Covid-19-Impfstoffen zu schaffen. Somit ist die Volksrepublik China laut Medienangaben die aktuell größte Binnenwirtschaft, die das Projekt unterstützt.

Der IWF führt jährlich sogenannte Artikel-IV-Konsultationen mit seinen Mitgliedsländern durch. Dabei besucht ein Team von Wirtschaftsexperten des IWF ein Land, um sich mit den jeweiligen Vertretern der Regierungen und Zentralbanken über die Wirtschafts- und Finanzlage zu informieren. Dabei wird die wirtschaftliche Gesundheit eines Landes gesprochen und über die aktuelle finanzpolitische Ausrichtung diskutiert, mit der Intention, zukünftige Krisen abzuwenden.

Die diesjährigen Konsultationen wurden wegen Covid-19 allesamt virtuell abgehalten. Die Corona-Pandemie hat Lockdowns auf der ganzen Welt und den größten wirtschaftlichen Abschwung der letzten Jahrzehnte hervorgerufen.

„Die Covid-19-Pandemie hat enorme humanitäre und wirtschaftliche Kosten in China verursacht. Doch aufwändige Eindämmungsmaßnahmen haben die Ausbreitung des Virus verlangsamt, während makroökonomische und finanzielle Maßnahmen die wirtschaftlichen Schäden eingedämmt haben und so der Wirtschaft wieder zu einem Wachstum verholfen haben.“, sagte Geoffrey Okamoto, stellvertretender Direktor des IWF.

Trotz der Pandemie wurden in China wichtige Reformen durchgeführt, darunter Maßnahmen, um den Finanzsektor weiter zu öffnen, das System zur Wohnsitzkontrolle zu überarbeiten und den Schutz geistigen Eigentums auszubauen. Diese Errungenschaften gab Okamoto im Abschlussbericht der Konsultation bekannt.

Chinas BIP im dritten Quartal ist im Jahresvergleich um 4,9 Prozent gewachsen. Zwischen April und Juni konnte China nur ein Wachstum von 3,2 Prozent verzeichnen. Dadurch erfährt das Land aktuell „eine schnelle Rückkehr zu einem Trend aus Zeiten vor Covid-19“, sagte Stephen Roach, US-Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger Vorsitzender der New Yorker Investmentbank Morgan Stanley Asia.

Im Zuge der Artikel-IV-Konsultation mit China hat Okamoto virtuelle Treffen mit Yi Gang abgehalten, dem Gouverneur der chinesischen Zentralbank. Dabei haben sie über die aktuellen Pläne des Landes gesprochen, ein ausgeglichenes Wachstum vor dem Hintergrund der Pandemie schaffen zu wollen.

„Während sich die Wirtschaft erholt, geht das Wachstum jedoch nur ungleichmäßig von statten, da es sehr von öffentlicher Unterstützung abhängig ist und der private Konsum noch immer stockt.“, sagte Okamoto. Er warnte davor, dass der Ausblick Chinas auch Risiken beinhalte, die von finanzieller Verwundbarkeit und externen Herausforderungen herrühren.

Um eine ausgeglichene Erholung der Wirtschaft zu erreichen, müssen makroökonomische Bestimmungen unterstützend wirken, während ihre Effektivität ausgeweitet werden soll. Die Finanzpolitik müsse dabei leicht expansiv bleiben und anstatt die Infrastruktur zu fördern mehr in soziale Absicherung und grüne Projekte investieren, sagte der IWF im Abschlussbericht.

Ebenso geht aus dem Bericht hervor, dass China mit seinen Handelspartnern zusammenarbeiten sollte, um ein offenes, stabiles, transparentes und regelbasiertes System für internationalen Handel und Investitionen zu schaffen.

Die aktuellen Einschätzungen des IWF scheinen mit den Entwicklungen in China übereinzustimmen, die vorsehen, den Markt weiter zu öffnen und die Internationalisierung der Wirtschaft voranzutreiben.

Chinas Staatspräsident Xi Jinping hat am Mittwoch auf einer Videogrundsatzrede im Zuge der Internationalen Importmesse Chinas in Shanghai alle Länder dazu aufgerufen, ein multilaterales Handelssystem aufrechtzuerhalten, die Regeln internationaler Wirtschaftspolitik einzuhalten und eine offene Weltwirtschaft zu erschaffen.

„Unser Ziel ist es, den chinesischen Markt in einen Weltmarkt umzuwandeln, einen Markt, den sich alle teilen und der für alle zugänglich ist“, sagte Xi. „Auf diese Weise können wir alle der Weltgemeinschaft mehr positive Energie liefern.“

Nicholas R. Lardy, leitender Wissenschaftler am Washingtoner Institute for International Economics und Experte für chinesische Wirtschaft, sagte dass China den Zugriff für ausländische Firmen auf seinen Finanzmarkt grundsätzlich liberalisiert habe. Das Land sei ein immer wichtigerer Partner für ausländische Wertpapieranlagen.

„Chinesische Behörden haben Finanzunternehmen aus den USA, aus Europa und Japan nun erlaubt, Joint Ventures, die sie mit chinesischen Unternehmen eingegangen sind und dessen kleinere Anteile besitzen, in Unternehmen umzuwandeln, dessen Anteilseigner nun großteilig ausländische Firmen sind. Zusätzlich haben die Behörden einige Finanzunternehmen zugelassen, die komplett in ausländischem Besitz sind.“, schrieb Lardy in einer Analyse.

Chinas Aufschwung sei wichtig „für Länder, die mit China durch globale Wertschöpfungsketten verbunden sind“, in denen die chinesische Nachfrage ein Wachstumsmotor darstelle, sagte Kristalina Georgiewa, geschäftsführende Direktorin des IWF Mitte Oktober.

Die Zahl der Importe der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt sind laut Zollbehörde im dritten Quartal um 4,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. 

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