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Missbrauch von Gesichtserkennungstechnologie löst datenschutzrechtliche Befürchtungen aus

(CRI)

Dienstag, 20. Oktober 2020

  

Auf einer im südchinesischen Guangzhou abgehaltenen Konferenz über die wissenschaftlich-technologische Entwicklung wurde unlängst über einen neuen Trend des möglichen Datenmissbrauchs im Big-Data-Zeitalter diskutiert. Anlass war eine jüngst veröffentlichte Studie, der zufolge mehr als 60 Prozent der befragten Chinesen den flächendeckenden Einsatz von Gesichtserkennungstechnologie in der Gesellschaft kritisieren.

30 Prozent der Befragten waren demnach der Meinung, ein weitverbreiteter Einsatz von biometrischer Gesichtserkennung könnte die Risiken zum Missbrauch privater Daten steigern und damit zum Verlust der Privatsphäre und sogar des Vermögens führen.

Bereits seit Jahren kommt die biometrische Gesichtserkennungstechnologie in zahlreichen Bereichen der chinesischen Gesellschaft zum Einsatz. Zu den Anwendungsfeldern gehören inzwischen unter anderem die Verkehrskontrolle, die Identifizierung von Kunden im Dienstleistungssektor wie etwa bei Banken und Versicherungen, die Entschlüsselung öffentlicher und geheimer Schlüssel sowie der Empfang von geladenen Gästen bei Veranstaltungen und die Erkennung von Besuchern einer Veranstaltung.

Bisherige Ergebnisse zeigen, dass das auf Gesichtserkennung basierende Kontroll- und Identifizierungssystem in China im Allgemeinen stabil arbeitet und eine hohe Akzeptanz der Öffentlichkeit erhält. Dennoch kam es in letzter Zeit in gewissen Institutionen und öffentlichen Einrichtungen zusehends zu einer erzwungenen Verwendung von biometrischer Gesichtserkennung, was bei vielen Menschen auf Unmut und Unzufriedenheit gestoßen ist.

Mehrere Sozialexperten gehen davon aus, dass die obligatorische Anwendung von Gesichtserkennung für die Kontrolle und Identifizierung hinsichtlich der öffentlichen Sicherheit und Zahlungen im Grund genommen ausschließe, dass auch andere zweckdienliche Kriterien herangezogen werden können. Beim Betreten von Wohnsiedlungen solle Gesichtserkennung zum Beispiel nicht als das einzige Identifikationsmittel verwendet werden, so die Experten.

Zahlreiche Befragte der Studie sagten, im Gegensatz zur Gesichtserkennung würden sie eher die Nutzung von Fingerabdrücken und Verifizierungs-Codes auf dem Handy bevorzugen. Eine flächendeckende Verwendung von biometrischer Gesichtserkennung in der Gesellschaft wird den Experten zufolge anscheinend nicht akzeptiert.

Besonders kritisch bewertet wird die biometrische Gesichtserkennung demnach in den großen chinesischen Metropolen Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen, wo die Kontroll- und Identifizierungstechnologie inzwischen weitverbreitet ist. In diesen Städten wenden sich etwa 42,6 Prozent der Befragten vorwiegend gegen den Einsatz von biometrischer Gesichtserkennung in Shoppingmeilen. Dort würden mithilfe dieser Technologie häufig langfristig Daten über die Gesichtsausdrücke der Kunden gesammelt und ausgewertet.

Allgemein herrscht die Auffassung, dass die Umfrageergebnisse das gestiegene öffentliche Bewusstsein zeigen, da die Befürchtungen vieler Menschen hinsichtlich des Einsatzes von Gesichtserkennung auf die zu lösenden datenschutzrechtlichen Fragen und Risiken hinweisen, sagen die Experten. Sie forderten den Dienstleistungssektor in diesem Zusammenhang dazu auf, einen Rechtfertigungsgrund und gesetzliche Grundlagen vorzulegen, wenn jemand biometrische Gesichtserkennung in seinem Geschäft nutzen wolle.

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