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Kritik an Konfuzius-Instituten: Deutsche Instituts-Direktoren schaffen Transparenz

(German.people.cn)

Donnerstag, 20. August 2020

  

In den letzten Wochen sind Chinas Konfuzius-Institute vermehrt ins Licht der Öffentlichkeit gerückt und zum Gegenstand einer kontrovers geführten Debatte geworden. Zunächst berichteten Medien, dass einige deutsche Hochschulen die Zusammenarbeit mit den Bildungszentren kappen wollen, dann verkündeten die USA die Einstufung der Institute als offizielle Vertretungen. Nun erläutern die deutschen Direktoren der Institute ihr Selbstverständnis in einem neuen Positionspapier.

Konfuzius-Institute in den USA werden künftig als eine offizielle Vertretung Beijings eingestuft und unterliegen somit den gleichen Bedingungen wie diplomatische Einrichtungen. Dies ließ US-Außenminister Mike Pompeo Ende vergangener Woche verlauten und begründete den Schritt damit, dass das vor allem auf das Lernen der chinesischen Sprache fokussierte Institut angeblich Propaganda und Einfluss Chinas am amerikanischen Hochschulen und Schulen verbreite. Als Konsequenz müssen die chinesischen Bildungsinstitute in den Vereinigten Staaten fortan unter anderem Informationen über ihre Mitarbeiter vorlegen.

Zwar sehen Beobachter diese Maßnahme vor allem als Teil einer weiteren Verschärfung des US-Konflikts mit China, jedoch wird auch die Rolle der 19 Konfuzius-Institute in Deutschland vermehrt diskutiert. Wie Die Welt Ende Juli berichtete, plant die Hamburger Universität sich zum Jahresende aus dem Institut zurückzuziehen. Die Zeitung zitierte eine Universitätssprecherin, wonach das Präsidium das Risiko der Einflussnahme und des Wissensabflusses „nicht länger eingehen“ wolle. Auch in Düsseldorf sei der Vertrag mit dem Konfuzius-Institut dem Medienbericht zufolge in diesem Jahr ausgelaufen und das Bildungszentrum werde nun ohne die Uni weitergeführt.

Zudem soll die FDP-Bundestagsfraktion nach Angaben der Zeitung eine allgemeine Beendigung der Kooperationen mit Chinas Konfuzius-Instituten an deutschen Hochschulen fordern und einen entsprechenden Antrag nach der Sommerpause zur Diskussion in den Bundestag einbringen.

Angesichts der zunehmenden Kritik und der zumeist negativ konnotierten Berichterstattung in den Medien haben sich nun zehn Wissenschaftler in leitender Position an deutschen Konfuzius-Instituten in einem Positionspapier zu ihrem Selbstverständnis geäußert und die Tätigkeiten sowie die Relevanz der Bildungsinstitute erläutert. Bei den Verfassern handelt es sich um renommierte Sinologen darunter Prof. Dr. Thomas Heberer, Ko-Direktor des Konfuzius-Instituts Metropole Ruhr, Prof. Dr. Ralph Kauz, Vereinsvorsitzender des Konfuzius-Instituts Bonn, und Prof. Dr. Steffi Robak, Deutsche Direktorin des Leibniz-Konfuzius-Instituts Hannover. 

Die auf Anfang August datierte Stellungnahme wurde am Montag auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft Deutscher China-Gesellschaften (ADCG) veröffentlicht. Die ADCG warnte in diesem Zusammenhang vor einem „China-Bashing“ und erinnerte daran, dass es bereits in der Vergangenheit zu Diffamierungen in den deutschen Medien gekommen sei. Daher sei es umso wichtiger, sich auch mit der Position der Konfuzius-Institute auseinanderzusetzen.

In dem Papier betonen die Instituts-Direktoren die Rolle der Einrichtungen beim wissenschaftlich-kulturellen und gesellschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und China und erläutern transparent die Motivation, Organisationsstruktur und Finanzierung der Konfuzius-Institute. Diese würden ähnliche Funktionen wie die deutschen Goethe-Institute im Ausland übernehmen und an manchen Orten die einzige Möglichkeit bieten, Chinesisch zu lernen. Besondere Relevanz habe bei den chinesischen Bildungseinrichtungen in Deutschland zudem der Grundgedanke, dass ein stetiger Kontakt und Dialog zwischen den beiden Ländern für ein gegenseitiges Verständnis unabdingbar ist.

Das gesamte Positionspapier in voller Länge finden Sie hier.

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