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Osung Dorje – Ein professioneller Bogenbauer fördert die tibetische Kultur

(CRI)

Montag, 23. März 2020

  

Der 53-jährige Osung Dorje ist ein professioneller Bogenbauer aus dem Kreis Jainca in der nordwestchinesischen Provinz Qinghai. Der im autonomen Bezirk Huangnan der Tibeter befindliche Kreis ist in ganz China als „Heimat des Bogenschießens“ bekannt, da jede Familie in der Region einen Bogen besitzt und jeder männliche Bewohner sich mit der Herstellung und Nutzung von Pfeilen auskennt. Die Herstellung von Bögen aus Wasserbüffelhorn ist in der Ortschaft sehr beliebt und wird inzwischen auch von der chinesischen Regierung als immaterielles Kulturerbe anerkannt.

Osung Dorje hat alles Wissenswerte über Bögen und ihre Herstellung von seinem Onkel gelernt. Als er 24 Jahre alt war, ging er für eine Dienstreise nach Lhasa im Autonomen Gebiet Tibet. Dort lernte er zufällig einen Bogenmacher namens Tsultrim kennen. Osung Dorje zufolge arbeitete Tsultrim oft an billigen Bögen für Kinder. „Es schien, als ob er Bögen nicht nur für Geld herstellte, sondern für einen heiligen Glauben. Mich hat seine Konzentration tief beeindruckt, deshalb habe ich entschieden, in meine Heimat zurückzukehren und mich mit der Bogenproduktion zu beschäftigen“, so der 53-Jährige.

Da die Herstellung eines Büffelhorn-Bogens harte Handarbeit ist, die komplizierte Kunstfertigkeiten bedarf und viel Zeit in Anspruch nimmt, interessieren sich jüngere Generationen kaum dafür. Als Osung Dorje nach Jainca zurückging, erfuhr er, dass der traditionelle Bogen mit dem Ableben älterer Handwerker in der Region fast verschwunden war. In der „Heimat des Bogenschießens“ war es schwer geworden, einen Bogen zu kaufen. Um den wertvollen Kulturschatz zu schützen, hat Osung Dorje im Jahr 2012 seinen Job aufgegeben und ein eigenes Unternehmen gegründet, das auf die Herstellung von Bögen aus Wasserbüffelhorn spezialisiert ist.

Die Herstellung eines hochqualitativen Büffelhorn-Bogens dauert etwa ein halbes Jahr. Aufgrund dieses langen Produktionsprozesses lief das Geschäft am Anfang schlecht. „Aber meine spezielle emotionale Verbindung zum Bogen hat mich immer weiter vorangetrieben“, erklärt Osung Dorje.

2014 nahm er ein paar Büffelhorn-Bögen mit und nahm an einem internationalen Bogenschieß-Wettbewerb in Südkorea teil. Zu seiner Überraschung machten seine Bögen unter den ausländischen Bogenschützen die Runde und waren schnell ausverkauft. Dieses Erlebnis erfüllte den erfahrenen Bogenbauer mit Stolz und überzeugte ihn, dass die Büffelhorn-Bögen eine gute Zukunft haben.

Seit 2015 findet in der Provinz Qinghai jährlich ein internationales Bogenschieß-Einladungsturnier statt. Diese Veranstaltung bietet Osung Dorje eine Plattform, der ganzen Welt seine einzigartigen Büffelhorn-Bögen besser zu präsentieren. Viele Bogenschützen aus Ländern wie den USA, Deutschland, Spanien und Südkorea zeigten großes Interesse für das Kulturerbe und gaben Bestellungen für den einzigartigen tibetischen Bogen auf.

Um erstklassige Büffelhorn-Bögen herstellen zu können, sucht Osung Dorje weltweit nach Rohstoffen von hoher Qualität. Zugleich verbessert er auf Basis der traditionellen Produktionsmethoden seine Kunstfertigkeiten ständig. Jetzt besitzt sein Unternehmen 40 Mitarbeiter und es erhält immer mehr Bestellungen aus dem In- und Ausland.

Seit Jahren erhöht China seinen Einsatz zum Schutz und zur Überlieferung von immateriellem Kulturerbe. Dies hat neue Möglichkeiten für die weitere Entwicklung des Büffelhorn-Bogens geschaffen. Osung Dorje plant nun, eine Kunst- und Kulturzone fürs Bogenschießen zu errichten. Dort können Besucher durch Probeschießen mit echtem Pfeil und Bogen den Charme des Büffelhorn-Bogens selbst erleben.

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