20-02-2020
20-02-2020
Trotz freigegebener Passagiere, beunruhigen Quarantänebedingungen die Experten
Ungefähr 500 Passagiere, die negativ auf das neuartige Coronavirus getestet wurden, verließen am Mittwoch das unter Quarantäne gestellte Kreuzfahrtschiff in Japan.
Aber die Meldung, dass sich 79 weitere Personen an Bord der Diamond Princess infiziert haben, warf einen Schatten auf deren Abreise.
Die große Anzahl der gemeldeten Neuinfektionen hat bei Experten Bedenken hinsichtlich eines möglichen Verstoßes gegen die Protokolle zur öffentlichen Sicherheit an Bord geweckt.
In einer dreitägigen Operation begann die erste Gruppe von Hunderten von Passagieren am Mittwochmorgen nach dem Ende einer 14-tägigen Quarantäne, die die Ausbreitung des Virus an Bord nicht stoppen konnte, von Bord des Schiffes zu gehen.
"Diejenigen, die in Japan das Schiff verlassen, haben die japanische Quarantäneanforderung erfüllt und können mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren", sagte der japanische Gesundheitsminister Katsunobu Kato am Mittwoch.
Kato betonte, das diese Entscheidung von Experten des japanischen Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten genehmigt wurde.
Die Passagiere wurden angewiesen, ihre Gesundheit in den kommenden Tagen zu überwachen und die Gesundheitsbehörden zu benachrichtigen, wenn sie Symptome oder Probleme haben.
Zusätzliche Quarantäne
Anders als unter den in Japan festgelegten Bedingungen verlangen einige Länder, die Charterflüge arrangiert haben, um ihre Staatsangehörigen nach Hause zu bringen, für die meisten von ihnen eine zusätzliche zweiwöchige Quarantäne.
"Das erste Charterflugzeug wurde von der Zentralregierung zusammen mit der Regierung der Sonderverwaltungsregion Hongkong arrangiert. Es wird am Donnerstagmorgen gegen 01:45 Uhr nach Hongkong fliegen", sagte Zhan Kongchao, Generalkonsul der chinesischen Botschaft in Tokio.
Zhan sagte, dass alle chinesischen Bürger, einschließlich derjenigen vom chinesischen Festland, Hongkong, Macao und Taiwan, fliegen dürfen, wenn sie sich registrieren.
Ein Beamter des Wirtschafts- und Handelsbüros von Hongkong in Tokio teilte China Daily mit, dass ihre Beamten das Kreuzfahrtschiff nicht betreten können. Über den Kreuzfahrtanbieter haben sie jedoch Passagieren aus Hongkong Medikamente und Sachen für den täglichen Bedarf liefern lassen und werden dem Kreuzfahrtanbieter und den Ärzten weiterhin die Anforderungen der Passagiere übermitteln.
Es sind mehr als 330 Chinesen auf der Diamond Princess. Bis Mittwoch wurden 11 aus Hongkong und je einer aus dem chinesischen Festland und Taiwan positiv auf das Virus getestet.
Bei der ersten Gruppe der Passagiere, die das Schiff verlassen durften, haben zahlreiche Experten die Wirksamkeit der Quarantänemaßnahmen auf dem Schiff in Frage gestellt.
Sie befürchten, dass das Schiff zur Quelle einer neuen Welle globaler Infektionen werden könne, da seine Passagiere aus mehr als 50 Ländern kommen.
In einem Video, das am Dienstag auf YouTube gepostet wurde, sagte Kentaro Iwata, Professor an der Abteilung für Infektionskrankheiten der japanischen Kobe-Universität, der an Bord gekommen war, die Situation auf dem Schiff sei "völlig chaotisch".
"Die Infektionskontrolle war völlig unzureichend", sagte Iwata und fügte hinzu, dass die Verantwortlichen die Infizierten nicht von den Gesunden trennen konnten.“
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