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Chinesische Online-Literatur erlebt neuen Aufschwung

(CRI)

Donnerstag, 20. Februar 2020

  

Ursprünglich war sie einfach nur eine Art des Schreibens, um Spaß zu haben und sich die Zeit zu vertreiben, aber nach 20 Jahren der Entwicklung ist chinesische Online-Literatur zu einer lukrativen Branche mit Hunderten Millionen von Lesern geworden.

Online-Literatur bezeichnet originale literarische Werke von unterschiedlicher Länge, die im Internet veröffentlicht werden und normalerweise in mehreren Teilen erscheinen.

Das Jahr 1998 war ein Meilenstein in der Entwicklung der chinesischen Online-Literatur. Damals war das Verständnis der Chinesen über Internet noch auf E-Mails und vernetzte Mailboxen für Informations- und Datenaustausch an Universitäten beschränkt. Der Online-Roman „Der erste intime Kontakt“ konnte in jenem Jahr dank seiner romantischen Geschichte die Herzen unzähliger Internetuser in China erobern. Der Roman, der später als gleichnamiger Film und als TV-Serie adaptiert wurde, wird als der Beginn der chinesischen Online-Literatur angesehen.

Nach einer schnellen Entwicklung in den vergangenen knapp 20 Jahren ist die chinesische Online-Literatur zu einer gewinnbringenden Industrie in der Volksrepublik geworden. Statistiken zufolge gab es bis 2018 über 24 Millionen Online-Literaturwerke. Die Zahl ihrer Leser ist auf insgesamt 430 Millionen gestiegen. Auch im Ausland gewinnt Online-Literatur aus China dank der Entwicklung des Internets und der Verbreitung mobiler Lesegeräte an Beliebtheit. Der Behörde für Fremdsprachen-Verlagswesen Chinas zufolge wurde chinesische Online-Literatur im Jahr 2019 in mehr als zehn Fremdsprachen übersetzt, darunter vor allem Englisch, Französisch, Japanisch und Russisch sowie von Lesern aus über 40 Ländern und Regionen entlang des Wirtschaftsgürtels der Seidenstraße gelesen.

Mit dem schnellen Wachstum der Branche treten jedoch auch Probleme auf. Neben ihrer positiven Rolle bei der Förderung der chinesischen Kultur wird der Markt für Online-Literatur jedoch auch als Nährboden für die Verbreitung pornografischer Inhalte kritisiert. Um ein besseres Entwicklungsumfeld für Online-Literatur zu schaffen, wurde im März 2019 eine Kontrollkampagne gestartet, was die Entwicklung der Online-Literatur in China auf ein höheres Niveau gebracht hat.

Ende 2019 wurden zum ersten Mal drei Online-Literaturwerke in die Liste der Bestseller des Jahres aufgenommen. Eines davon ist der Roman „Qingyunian“, der zu den Top15 der meistverkauften Bücher des Verlags für Volksliteratur (People’s Literature) im Jahr 2019 zählt.

Hu Yuping ist die verantwortliche Redakteurin für den Roman. Die in den 1950er-Jahren geborene leitende Redakteurin des chinesischen Verlags für Volksliteratur hätte nie gedacht, dass sie sich eines Tages mit Online-Literatur beschäftigen würde. Am Anfang machte sich Hu Sorgen über den Lese- und Kunstgeschmack von Online-Literaturwerken. Allmählich bemerkte sie jedoch, dass viele Online-Werke keine Schundlitertur sind, große Beliebtheit beim Publikum gewinnen und hohe Umsätze verzeichnen. Deshalb entschied sie sich, ihren Horizont zu erweitern und mit den strengen Standards für traditionelle Literatur Qualitätswerke der Online-Literatur auszuwählen. 2017 wurde die Romanreihe „Yashe“ veröffentlicht. Es handelte sich dabei um das erste Online-Literaturwerk, für dessen Redaktion Hu Yuping verantwortlich war.

Der Erfolg von „Qingyunian“ ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Online-Literatur das Entwicklungsmodell für traditionelle Literatur in China bereits beeinflusst hat. Viele chinesische Verlagshäuser haben daher begonnen, sich mit Online-Literatur auseinanderzusetzen. Im Januar 2020 hat das chinesische Baihua Verlagshaus für Literatur und Kunst nach einjährigen Vorbereitungen das Baihua Kulturhaus für Online-Literatur gegründet, was den Eintritt des Verlagshauses in diesen Literaturbereich symbolisiert.

Hu Yuping zufolge ist es ein starker Trend, dass Online-Literatur hochwertiger wird. In Zukunft gebe es sicher auch in diesem Bereich Klassiker, so die erfahrene Redakteurin.

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