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Das anspruchsvollste Eisenbahnbauprojekt der Menschheitsgeschichte geht ein Schritt nach vorne

(CRI)

Mittwoch, 22. Januar 2020

  

Das Projekt einer neuen Eisenbahnlinie durch den südwestlichen Teil Chinas ist nun einen Schritt weiter vorangekommen. Für den Aufbau und Betrieb der Sichuan-Tibet-Eisenbahn wurde am 10. Januar speziell eine GmbH gegründet. Mit Sitz in Nyingchi (Tibet) ist diese GmbH eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des staatseigenen Eisenbahnunternehmens China Railway.

Die als „historisch“ bezeichnete Eisenbahnlinie startet in Chengdu in der Provinz Sichuan und erstreckt sich über mehr als 1800 Kilometer bis Lhasa in Tibet. Um diese Eisenbahn fertigzubauen, werden nach ersten Schätzungen 270 Milliarden Yuan benötigt (35,4 Milliarden Euro). Nach ihrer Inbetriebnahme soll die Fahrtdauer von Chengdu bis Lhasa von nun 36 Stunden auf etwa 13 Stunden verkürzt werden.

Kurz nach der Gründung der Volksrepublik China wurde schon mit der Machbarkeitsstudie dieser Eisenbahnlinie begonnen, aber erst im Jahr 2014 wurden die Bauarbeiten offiziell gestartet. Die gesamte Linie wird grob in drei Strecken gegliedert und separat aufgebaut. Die Oststrecke verläuft lediglich in der Provinz Sichuan von Chengdu nach Ya‘an. Die Mittelstrecke geht von Ya‘an bis zum tibetischen Nyingchi und die westliche Strecke führt dann von Nyingchi bis Lhasa. Die Chengdu-Ya‘an-Strecke wurde Ende 2018 für den Verkehr freigegeben. Und die Nyingchi-Lhasa-Strecke soll Ende 2021 fertig sein. Der Bau des längsten und zugleich anspruchsvollsten Ya‘an- Nyingchi-Teils soll im laufenden Jahr beginnen und schätzungsweise in zehn Jahren fertig sein.

Die Sichuan-Tibet-Eisenbahn weist vier kritische topographische und geologische Charakteristiken auf: „signifikante Höhenunterschiede“, „intensive Plattenaktivität“, „häufige Bergkatastrophen“ und „empfindliche ökologische Umwelt“. Wie der stellvertretende Chefdesigner des gesamten Bauprojekts, Xia Lie, sagte, gäbe es auf der Sichuan-Tibet-Eisenbahnlinie grob acht Höhen und acht Tiefen. 80 Prozent der Gesamtlinie bestehe aus Tunneln und Brücken. Die kumulierte Aufstiegshöhe vom Sichuan-Becken zum als „Dach der Welt“ genannten tibetischen Plateau erreicht über 16.000 Meter, was fast die Höhe von zwei Mount Everests entspricht. Die geologischen Bedingungen entlang der Strecke seien so kompliziert wie der Bau einer „Riesenachterbahn“ in einem schwierigen Alpental und es gehöre deswegen zu den schwierigsten Superprojekten in der Geschichte des menschlichen Eisenbahnbaus, so Xia.

Wieso muss angesichts dieser enormen Herausforderungen diese Eisenbahnlinie denn unbedingt verwirklicht werden? In einer Rede des chinesischen Ministerpräsident Li Keqiang können wir vielleicht die Antwort finden.

Li sagte, die Sichuan-Tibet-Eisenbahn solle nach ihrer Inbetriebnahme neben der Qinghai-Tibet-Eisenbahn als eine neue Hauptverkehrsader zwischen Tibet und dem chinesischen Binnenland dienen. Sie werde nicht nur die geologische Distanz und Entwicklungskluft zwischen Tibet und dem Binnenland verkleinern, sondern auch die psychologische Distanz der Tibeter und Han-Chinesen reduzieren. Die Entwicklung des Landes sei nicht ausgewogen. Die Infrastruktur in den mittleren und westlichen Landesteilen sei noch rückständig. China müsste sich beeilen, diese Schwäche zu beseitigen und durch mehr Investitionen die Entwicklungskluft zwischen Osten und Westen des Landes verringern. Der Bau der Sichuan-Tibet-Eisenbahn werde ein Ansporn zu großartigem wirtschaftlichen und sozialen Nutzen und eine effektive Investition sein, analysierte der chinesische Ministerpräsident.

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