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Chinesische Mittelschüler inspirieren auf Deutsch

(German.people.cn)

Montag, 16. Dezember 2019

  

Von Jeffrey Möller, Beijing

China und Deutschland feiern in diesem Jahr das 40. Jubiläum der Unterzeichnung des Abkommens über kulturellen Austausch zwischen den beiden Ländern. Mittlerweile lernen Mittelschüler in der ganzen Volksrepublik die deutsche Sprache, um diesen Austausch auch zukünftig weiter voranzutreiben. Am Samstag nahmen die Begabtesten unter ihnen an einem landesweiten Sprachwettbewerb in Chinas Hauptstadt Beijing teil. 

Deutsch ist vermutlich eine der kompliziertesten Sprachen der Welt – selbst Muttersprachler haben bisweilen Probleme damit, Verben richtig zu konjugieren oder grammatikalische Fälle wie Akkusativ oder Dativ schlüssig zu erklären. Umso beeindruckender ist es, mit welcher Begeisterung chinesische Mittelschüler an Bildungseinrichtungen im ganzen Land bereits in jungen Jahren Deutsch lernen.

Ihr Sprachtalent konnten einige der Schüler am Samstag bei der „Ersten Nationalen Präsentation der Sprachfähigkeit der Mittelschüler in China“ im Chinesischen Internationalen Austauschzentrum für die Jugend in Beijing unter Beweis stellen.

Die Erste Nationale Präsentation der deutschen Sprachfähigkeit der Mittelschüler in China. (Bild von Jeffrey Möller)

Insgesamt 19 Teilnehmer und Teilnehmerinnen präsentierten dem aus Lehrern, Eltern, Schülern und Ehrengästen bestehenden Publikum jeweils 3-minütige Reden zum Thema Umwelt- und Klimaschutz. In den selbstgeschriebenen Reden stellten sie dabei nicht nur ihre Deutschkenntnisse zur Schau, sondern überraschten auch mit innovativen und kreativen Ansätzen und Ideen.

„Natürlich liegt bei der Bewertung neben der grammatikalischen Richtigkeit auch ein Augenmerk auf der Kreativität und der Fähigkeit der Schüler, in einer fremden Sprache eigene Gedanken auszudrücken”, so Jan Sprenger, Jurymitglied und stellvertretender Leiter des Goethe-Instituts China.

Überzeugen konnten die Jury am Ende vor allem zwei 11.-Klässlerinnen aus Shanghai und Hebei, die kurzerhand zu den gemeinsamen Gewinnern des Wettbewerbs ernannt wurden.

Hu Yimin (l.) im Interview. (Bild von Zhang Yue)

Die Shanghaier Siegerin Hu Yimin lernt seit der 6. Klasse Deutsch und hat seitdem bereits zweimal die Bundesrepublik besucht, sowohl mit ihrer Familie als auch im Rahmen eines Schüleraustauschs. „Am tiefsten beeindruckt hat mich bei meinem ersten Besuch der Ausblick aus dem Flugzeug im Landeanflug. Ich habe überall Wälder gesehen, das gefiel mir sehr”, erinnert sich Hu.

Auch der deutsche Schulunterricht habe einen positiven Eindruck bei ihr hinterlassen. Vor allem die vielen Gruppenarbeiten und die aktive Beteiligung der deutschen Schüler seien ihr in Erinnerung geblieben. Für ihre Zukunft wünscht sie sich eine Rückkehr nach Deutschland, am liebsten, um Luft- und Raumfahrttechnik zu studieren.

Gai Simai (l.) im Interview. (Bild von Zhang Yue)

Auch die andere Gewinnerin des Wettbewerbs, Gai Simai, hat schon Deutschland-Erfahrungen gesammelt und schildert ganz ähnliche Eindrücke: „Ich war bereits für ein Schulprojekt zum Thema Umweltschutz in Deutschland. (…) Die Deutschen waren viel freundlicher, als ich gedacht hatte (…) und mir ist auch aufgefallen, dass die Schüler im Unterricht lebhafter sind, als die chinesischen Kinder.“

Auf die Idee Deutsch zu lernen, kam Gai ursprünglich aus einem eher ungewöhnlichen Grund: „Ich interessiere mich für Technomusik und Deutschland ist für guten Techno bekannt.”

Schülerinnen und Schüler aus der Experimentschule für Fremdsprachen Chengdu (West-Campus) bei der Aufführung. (Bild von Jeffrey Möller)

Neben dem Redewettbewerb wurde auch ein Talentwettbewerb für Deutsch lernende Mittelschüler veranstaltet, den eine Gruppe der Experimentschule für Fremdsprachen Chengdu (West-Campus) für sich entschied. Die Schule aus der südwestchinesischen Provinz Sichuan wird wie viele weitere Schulen, an denen Deutsch als Fremdsprache angeboten wird, im Rahmen des DSD-Programms (Deutsches SprachDiplom) von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen unterstützt.

Dou Yunchen (l.) bei der Aufführung. (Bild von Jeffrey Möller)

Dank des Wettbewerbs konnten auch noch nicht so erfahrene Deutschschüler an der Veranstaltung in Beijing teilnehmen. Dou Yunchen aus der 42. Mittelschule Tianjin lernt beispielsweise erst seit einem Jahr Deutsch, hauptsächlich angetrieben durch sein Interesse für den deutschen Fußball. Auch wenn er hinsichtlich seiner Sprachkenntnisse noch recht am Anfang steht, malt er sich bereits eine Zukunft in Deutschland aus. „Die LMU München ist meine Traum-Uni, dort würde ich gerne Jura oder Medizin studieren.“

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