Text und Bilder von Tanja Herko, Guangxi
Guangxi ist seit 1958 ein autonomes Gebiet im Süden der Volksrepublik China und grenzt im Südwesten auf einer Länge von 1.020 km an Vietnam, im Westen, Norden und Osten an die Provinzen Yunnan, Guizhou, Hunan und an Guangdong.
Das Klima ist subtropisch, feucht und vom Monsun geprägt. Berühmt ist es besonders für seine einzigartigen Berglandschaften, die in China bis heute vor allem Dichter, Maler und andere Künstler inspirieren.
Cao Pi (187-226) War der erste Kaiser der Wei Dynastie und zählt zu einer der berühmtesten chinesischer Dichter seiner zeit. Auch er ließ sich durch die malerischen Berglandschaften beflügeln und schrieb folgendes Gedicht:
MELANCHOLIE
Um Farne zu sammeln,
ging ich in die Berge.
Nun, am Abend,
quält mich der Hunger.
Die Täler erfüllt von Wind und Sturm,
klamm die Kleidung
von Reif und Tau.
Überall die Rufe der Fasanen,
das Toben der Affen.
Beim Blick nach der Heimat
wird mir ganz bang.
Schroffer Fels
beherrscht die Berge,
Zweigwerk
durchwirkt Forst und Hain.
Wo sich Schwermut einstellt,
vermag jedoch niemand zu sagen.
Wenn das Leben aber ohnehin begrenzt ist,
dann sollte es zumindest nicht von Trübsal beherrscht sein.
Warum heute schon versauern?
Die Zeit fliegt ohnehin davon.
um 210, Auszug
Übersetzer: Professor Thomas 0. Höllmann