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Warum gibt es in China keine Slums?

(German.people.cn)

Freitag, 22. November 2019

  

Text von Shi Wei

Was ist ein Slum? Häufig beziehen sich Slums auf schlechte Wohnbedingungen, unhygienische Umgebungen, hohe Kriminalitätsraten und Unterkünfte für die Armen. Slums sind ein relativ einzigartiges Phänomen, das in einigen Entwicklungsländern nach den 1950er Jahren im Zuge der raschen Urbanisierung aufgetreten ist.

In den vergangenen 70 Jahren ist das Phänomen der Slums in China nicht aufgetreten, obwohl China eine rasche Urbanisierung erlebt hat. Eine Frage stellt sich jedoch: Sind die städtischen Dörfer in China, in denen die einkommensschwachen Bewohner in konzentrierten Gebieten leben, nicht auch Slums?

Die Antwort ist Nein. Und warum? Lassen Sie uns das in den folgenden drei Aspekten analysieren.

Erstens, Die Entstehung von Slums wird durch zwei Phänomene definiert. Zum einen wandert eine große Anzahl der Landbewohner innerhalb eines Zeitraums vom Land in die Städte. Zum anderen verharren die Bewohner der Städte in der Stadt. Durch innerstädtische Wanderungsbewegungen erfolgt eine Segregation in verschiedene Nachbarschaften. Die Siedlungsbereiche der schwächeren Bevölkerungsgruppen können sich im Laufe der Zeit zu Slums verwandeln.

Die Situation in China ist anders. Früher waren die Böden in den ländlichen Gebieten kollektives Landeigentum. Später wurden sie aufgrund der kontinuierlichen Stadterweiterung in die Stadt integriert. Li Tie, Chefökonom des China Urban Entwicklung Zentrums, erklärte, dass mit der Ausweitung der Städte die kollektiven ländlichen Böden direkt zu städtischen Böden wurden. Wenn das Ackerland eingezogen wird, ist das verbleibende Grundstück für Wohnhäuser zum „städtischen Dorf“ geworden, die von Stadtvierteln umgeben sind. Die Entstehung von Slums in China erfüllt die beiden oben genannten Bedingungen nicht.

Zweitens, In Bezug auf die Wohnverhältnisse sind die Slums sehr überfüllt, schmutzig und voller Armut. Gleichzeitig fehlt in den Slums ein offizielles Grundverwaltungssystem, das von der Regierung vernachlässigt wird oder gar nicht verwaltet werden will. Infolgedessen sind Slums fruchtbarer Boden für illegale Aktivitäten geworden. In China sind die Eigentumsrechte der Böden von städtischen Dörfern ganz klar. Sie sind die freien Grundstücke für Wohnhäuser der Bauern. Die Sicherheit und Legitimität der Häuser sind garantiert.

Drittens, „Was die Größe und Bewegung der Bevölkerung angeht, sind die städtischen Dörfer in China fragmentiert", sagte Li Tie. Solche städtischen Dörfer werden von kollektiven Organisationen oder kollektiven Wirtschaftsorganisationen verwaltet. Dies schränkt die unbegrenzte Ausdehnung von Dörfern erheblich ein. Infolgedessen entstehen keine Slums.

Außerdem werden die Reformen in ländlichen Gebieten umfassend von der Regierungen gefördert. Die Umgestaltung von Behelfsbehausung ist eine wichtige Politik der Stadt- und Wohnungserneuerung in China. In den Slums einiger Entwicklungsländern herrschen hohe Arbeitslosigkeit und extreme Armut, während in China viele Wanderabeiter mit niederigen Einkommen in städtischen Dörfern leben. Gleichzeitig bauen die lokalen Regierungen in China zahlreiche öffentliche Mietwohnungen für Wanderarbeiter.

Mit der kontinuierlichen Erneuerung der chinesischen Städte werden die städtischen Dörfer ihre Umwelt erheblich verbessern und in den Prozess der Stadtentwicklung integriert. "Die städtischen Dörfer von heute sind in Wirklichkeit die Städte. Die neuen städtischen Dörfer dehnen sich nach außen aus und die Bevölkerung verteilt sich stärker. Mit der Erneuerung der Städte und dem Umzug werden daher keine Slums entstehen“, sagte Li Tie.

Seit der Gründung der Volksrepublik China vor 70 Jahren hat China die schnellste Urbanisierung in größerem Maßstab erlebt. Ende 2018 lag die Verstädterungsrate der ständigen Bevölkerung nach den Daten bei 59,58%, 48,49 Punkte mehr als Ende 1949, was einem jährlichen Wachstum von 0,71 Punkten entspricht.

Laut Wang Menghui, Minister für Wohnungswesen und Städtebau und ländliche Entwicklung, werden am 26. September dieses Jahres seit der Gründung der Volksrepublik China, vor 70 Jahren, die Reformen der Wohnungsbau weiter vertieft, um die Umsetzung von Wohnungsbauprojekten zu beschleunigen. Es wurden mehr als 80 Millionen subventionierte Häuser gebaut, sodass von mehr als 200 Millionen Menschen die Wohnprobleme gelöst werden können. 

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