Tanja trifft ... den Oriental Equestrian Club...

Text und Bilder von Tanja Herko, Beijing

„Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde.“ So sehe ich das auch und freue mich schon ganz besonders darauf, den Oriental Equestrian Club zu besuchen! Der Reit Club ist von der französischen Reitervereinigung FFE mit dem Qualitätslabel „French Riding School" ausgezeichnet. Geleitet wird er von den französischen Reitlehrern Vanessa und Joel Vandevraye.

An dem Tag, als ich zum ersten Mal hinfahre, findet ein Reitturnier statt. Für viele Reiter eine gute Gelegenheit, ihre Fähigkeiten im Umgang mit den Tieren unter Beweis zu stellen. Das Gelände ist riesengroß und wie die Pferde, tip top gepflegt. Man erkennt schnell, dass hier das Wohlbefinden der Tiere im Vordergrund steht. Das zeigt sich auch verstärkt im Interview mit Vanessa Vandevraye.

Tanja: “Warum magst du Pferde eigentlich so sehr?“

Vanessa: „Ich war etwa drei oder vier Jahre alt, als mich meine Großeltern mit in einen Zirkus nahmen. Das Einzige, an das ich mich erinnern kann, ist der Auftritt der Pferde. Diese Tiere erschienen so kraftvoll und wunderschön. Seitdem war ich besessen.

Was ich am meisten an der Beziehung zu Pferden mag, ist die Einfachheit. Es gibt keinen Betrug, keine Täuschung, keine physische oder mentale Gewalt, wenn du mit einem Pferd zu tun hast. Pferde geben mir Kraft, und zwingen mich dazu, mich selbst besser zu analysieren und zu verstehen, um den besten Weg zu finden, mit ihnen zu kooperieren und zu arbeiten.

Tanja: „Was ist euer Ziel für die Zukunft?“

Vanessa: „Dass die Leute ganz klar sehen können, wie glücklich und gut trainiert unsere Pferde sind und dass wir sie gut behandeln. Und dass wir unserem Trainer Team beibringen, die Pferde besser zu verstehen und wie sie dieses Verständnis unseren Reitschülern vermitteln können. Sie sollen Vorbilder für die Schüler sein.

Tanja: “Was möchtest du den Leuten da draußen gerne in Bezug auf den Umgang mit Tieren mitgeben?“

Vanessa: „Ich finde, dass der Umgang mit Tieren auf gegenseitigem Respekt beruhen sollte. Dass wir Tiere nicht dominieren, sondern mit ihnen zusammenarbeiten sollten. In dem Moment, in dem ein Tier domestiziert ist, bedeutet das nicht, dass es ein Sklave ist. Es bedeutet, dass wir für das Tier verantwortlich sind und ihm die besten Lebensbedingungen und die beste Fürsorge geben müssen. Wir müssen sein natürliches Verhalten und seine Angewohneheiten verstehen, damit es gesund und glücklich sein kann.