Nur wenige Minuten Bootsfahrt trennen das moderne und geschäftige Zentrum von Xiamen in der südostchinesischen Provinz Fujian von dem beschaulichen Eiland Gulangyu. Die knapp zwei Quadratkilometer große Insel ist eine Welt für sich. Hier gibt es weder Autos noch öffentliche Verkehrsmittel, so dass Besucher die kleinen Gassen der Insel ohne Sorgen um den Verkehr erkunden können.

Neben zahlreichen Parks und Stränden, ist es vor allem die außergewöhnliche Architektur, die die Insel zu einer der populärsten Besucherattraktionen des Landes macht. Zwischen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beheimatete Gulangyu eine der wenigen internationalen Siedlungen Chinas. Insbesondere Auswanderer aus Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden ließen sich hier nieder und bauten Konsulate, Krankenhäuser, Polizeistationen und Wohnhäuser. Viele dieser Gebäude im prachtvollen Kolonialstil sind auch heute noch erhalten und stehen neben niedrigen Hütten im japanischen Stil und traditionellen chinesischen Gärten. Auch die UNESCO ist bereits auf die besondere Insellandschaft Gulangyus aufmerksam geworden und hat die Insel 2017 zum Weltkulturerbe ernannt.