Nach Angaben eines Offiziellen der China National Space Administration (CNSA) plant China, bis 2030 zu Forschungszwecken in den südlichen und nördlichen Polarregionen des Mondes zu landen.

Li Guoping, Direktor der Abteilung für Systemanalyse der CNSA, sagte kürzlich auf der Weltkonferenz für Wissenschaftskompetenz 2018 in Beijing, dass China vier Missionen für die vierte Stufe seines Mond-Erforschungsprogramms plant.

Das chinesische Mond-Erforschungsprogramm, benannt nach der legendären Chang'e, einer Mondgöttin, die von einem Jade-Kaninchen begleitet wird, begann im Jahr 2003. Die ersten drei Etappen des Programms umfassten das Umkreisen und die Landung auf dem Mond sowie die Entsendung von Proben auf die Erde.

Li sagte, die vierte Stufe des Programms werde die Entsendung der Chang'e-4 Lunar-Sonde an die Mondrückseite Ende 2018 beinhalten. Es werde voraussichtlich die erste weiche Landung einer fahrenden Sonde auf der fernen Seite des Mondes werden. Ein Relaissatellit mit dem Namen Queqiao (Elster Brücke) ist für Chang'e-4 bereits im Juni in eine Halo-Umlaufbahn um den Lagrange-Punkt L2 des Erd-Mond Systems eingedrungen, etwa 65.000 km vom Mond entfernt.

Drei weitere Missionen sind geplant und sollen zum zweiten Mal Mondproben auf die Erde zurückbringen sowie jeweils in der Nord- und Südpolregion des Mondes landen, so Li.

Die Erkundung des Südpols ziele laut Li darauf ab, das Alter des Mondbodens und die Zusammensetzung der Isotope des Sonnenwindes aus Wasserstoff, Kohlendioxid, Helium und Sauerstoff zu untersuchen. Bei der Erkundung des Nordpols ginge es vor allem darum, herauszufinden, ob Eis im permanenten Schattenbereich des Mondes existiert.

Anschließend erwäge China, eine wissenschaftliche Forschungsstation auf dem Mond einzurichten und künftig mehr Monderkundungsmissionen mit Menschen und Robotern durchzuführen, fügte Li hinzu.