Der chinesische Präsident Xi Jinping und der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe haben sich am Mittwoch getroffen, um ihre bilateralen Beziehungen weiter zu verbessern und gemeinsam Verantwortung bei der Friedenssicherung auf globaler und regionaler Ebene und bei der Förderung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in ihren Ländern zu übernehmen.

Die beiden Staatsoberhäupter trafen sich am Rande des vierten Eastern Economic Forums, das aktuell in Russlands fernöstlicher Hafenstadt Wladiwostok stattfindet.

Xi drückte sein Mitgefühl für die vielen Opfer und Verluste in den japanischen Gebieten Kansai und Hokkaido aus, die vor nicht allzu langer Zeit von einem zerstörerischen Taifun bzw. einem Erdbeben heimgesucht worden waren.

Die internationale Gemeinschaft befinde sich in einer zunehmend unsicheren und instabilen Lage, in der tiefgreifende und komplizierte Veränderungen anstünden, sagte Xi.

Sowohl als wichtige globale Volkswirtschaften, als auch als relevante Länder in der Region, sollten China und Japan die gemeinsame Verantwortung übernehmen, eine konstruktive Rolle bei der Sicherung des globalen und regionalen Friedens zu spielen. Außerdem sollten sich die beiden Staaten für die Entwicklung des wirtschaftlichen und sozialen Wohlstands einsetzen, so Xi.

In diesem Jahr jährt sich die Unterzeichnung des Friedens-und Freundschaftsvertrags zwischen China und Japan zum 40. Mal. Ministerpräsident Abe und die japanische Regierung hätten zuletzt positive Signale in Richtung China gesendet, sagte der chinesische Präsident.

Durch die Bemühungen beider Seiten seien die Beziehungen zwischen China und Japan auf dem richtigen Weg und stünden vor einer wichtigen Chance zur weiteren Verbesserung, so Xi. Er forderte die beiden Länder auf, einander auf halbem Wege zu begegnen, guter Dinge zu bleiben und die bilateralen Bindungen stetig weiterzuentwickeln.

China und Japan sollten sich immer an die vier von beiden Seiten unterzeichneten politischen Dokumente halten, ihre gemeinsame politische Grundlage festigen, die richtige Richtung einschlagen und ihre Differenzen konstruktiv managen und besprechen, so Xi.

Vor allem die japanische Seite müsse heikle Themen wie die Historie und die Taiwan-Frage richtig angehen, aktiv an einer guten Atmosphäre arbeiten und die gemeinsamen Interessen weiter hervorheben, fügte er hinzu.

China begrüße die aktive Beteiligung Japans an der Reform- und Öffnungspolitik, um gemeinsamen Fortschritt und Wohlstand zu verwirklichen, sagte Xi.

Die Belt and Road Initiative habe für China und Japan eine neue Plattform und ein neues Experimentierfeld geschaffen, um die für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit zu vertiefen, sagte Xi und fügte hinzu, dass China bereit sei, mit Japan in dieser neuen Situation zusammenzuarbeiten und gemeinsam neue Wege zu gehen.

China und Japan sollten miteinander die regionale Integration vorantreiben und ein friedliches, stabiles und wohlhabendes Asien aufbauen, so Xi.

Beide Seiten müssten auch den Multilateralismus, das Freihandelssystem und die Regeln der Welthandelsorganisation standhaft schützen und den Aufbau einer offenen Weltwirtschaft vorantreiben, sagte er.

Bezüglich den bilateralen Beziehungen rief der chinesische Präsident beide Seiten dazu auf, die freundschaftliche Tradition zwischen den beiden Völkern weiterzuführen und sie in der neuen Ära weiter zu bereichern sowie eine positive gesellschaftliche Wahrnehmung der Beziehungen zwischen China und Japan zu zementieren.

Abe würdigte Xi seinerseits für sein Mitgefühl gegenüber der Naturkatastrophen-Opfer.

Japan sei stets bereit gewesen, sich an Chinas Reform-und Öffnungsprozess zu beteiligen, und Chinas Entwicklung hätte auch einen positiven und relevanten Einfluss auf Japan gehabt, sagte Abe.

In Anbetracht der Feststellung, dass die Beziehungen zwischen Japan und China wieder auf den richtigen Weg zurückkehren und sich zunehmend Raum für bilaterale Zusammenarbeit bietet, hofft Abe, dass Japan eine engere Beziehung zu China aufbauen kann, um gemeinsamen Fortschritt und Wohlstand zu erreichen.

Japan sei bereit, positive Anstrengungen zu unternehmen, um den hochrangigen Austausch mit China anzukurbeln, damit die Zusammenarbeit Früchte trägt und sich die Beziehungen zwischen Japan und China schnell weiter verbessern, so Abe.

Zu diesem Zweck werde Japan daran arbeiten, die Freundschaft zwischen den beiden Bevölkerungen zu fördern und heikle Themen angemessen zu behandeln, sagte er und fügte hinzu, dass Japan seine Haltung bezüglich der Historie und der Taiwan-Frage seit der Unterzeichnung der bilateralen politischen Dokumenten nicht geändert habe.

Abe betonte noch einmal, dass Japan großen Wert auf Chinas bedeutsame Rolle in internationalen und regionalen Angelegenheiten lege und die Kommunikation und Koordination mit der chinesischen Seite in wichtigen Fragen in Anbetracht des regionalen Friedens und der Stabilität verbessern möchte.