Am Samstag hat Ziroom, eine App, die möblierte Apartments an langfristige Mieter vermittelt, alle in insgesamt neuen Städten − darunter Beijing und Shanghai − angebotenen Wohnungen in Erstvermietung vom Markt genommen. Das Unternehmen reagiert damit auf Vorwürfe, dass die Wohnungen mit krebserregenden Chemikalien verunreinigt seien.

Ziroom, das sich in Eigentum der Immobilienagentur Lianjia befindet, sagte am Freitag, dass die Apartments nicht mehr angeboten würden, solange sie nicht den Anforderungen der China Metrology Accreditation (CMA) hinsichtlich der Qualität der Raumluft entsprächen.

Bereits im vorigen Jahr war gegen Ziroom der Vorwurf erhoben worden, Wohnungen zu vermieten, die nicht bewohnbar seien. Mieter in verschiedenen Wohnungen, die von dem Unternehmen verwaltet werden, hatten festgestellt, dass die Belastung der Raumluft mit Formaldehyd, eine chemische Verbindung, die in Verdacht steht, Krebs zu erregen, über den zulässigen Werten lag. Formaldehyd wird aus Wandfarben und Möbellacken freigesetzt.

Gemäß der zulässigen nationalen Standardwerten sollte in Innenräumen ein Anteil von 0,1 Milligramm in einem Kubikmeter Luft nicht überschritten werden. Bei Stichproben in den angemieteten Räumen waren jedoch mindestens doppelt so hohe Werte ermittelt worden.

Das Unternehmen gab bekannt, dass in Zukunft alle Apartments kontrolliert werden würden, bevor sie auf den Wohnungsmarkt gelangten, und die Testergebnisse auf der App zugänglich gemacht würden.

Mieter, die nach dem 1. Juni 2018 in erstmalig vermietete Wohnungen eingezogen seien, können eine kostenlose Untersuchung anfordern. Sollte sich eine unzureichende Qualität der Raumluft erweisen, könnten die Mieter ihre Mietverträge fristlos kündigen, gebührenfrei ihre Wohnung wechseln, oder ihren Einzug aufschieben, bis die Apartments den Standards der CMA entsprächen. Außerdem bot Ziroom an, kostenlos für die Dauer von 90 Tage Luftfilter zur Verfügung zu stellen.

Die belasteten Apartments befänden sich in folgenden neun Städten: Beijing, Shanghai, Tianjin, Shenzhen und Guangzhou in der Provinz Guangdong, sowie in Hangzhou (Provinz Zhejiang), Nanjing (Provinz Jiangsu), Chengdu (Provinz Sichuan) und Wuhan (Provinz Hubei).