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Hinter dem Gasprojekt stehen Streitigkeiten zwischen den USA, Europa und Russland

(German.people.cn)
Dienstag, 21. August 2018
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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin auf Schloss Meseberg empfangen. Es war das zweite Treffen innerhalb von drei Monaten. Die Gaspipeline Nord Stream 2 war neben den internationalen Angelegenheiten ein wichtiges Thema bei dem dreistündigen Gespräch.

Die umstrittene Pipeline gilt als ein Abriss der Streitigkeiten über die Energiefrage zwischen den USA, Europa und Russland. Alle Seiten haben aus geschäftlichen und geopolitischen Überlegungen unterschiedliche Ansprüche, die momentan jedoch kaum zu mildern sind.

Europa: Spaltung der Stellungnahmen

Deutschland steht entschieden für die Umsetzung des Gasprojekts. Europa braucht das Gas aus Russland und Russland möchte durch das Geschäft profitieren. Beim Treffen auf Schloss Meseberg betonten die beiden Politiker, dass Nord Stream ausschließlich ein „wirtschaftliches Projekt“ sei. Es werde den wachsenden Gaskonsum in Europa sicher decken. Bundeskanzlerin Merkel betonte ebenfalls, dass der Gasimport durch Nord Stream 2 die Umstrukturierung des Energiekonsums in Deutschland unterstütze.

Die Ukraine und Polen sind Gegner des Projekts. Ihr Bedenken liegt darin, dass Russland den Gasexport durch die beiden Länder reduzieren oder einfach aufheben würde. Die beiden Länder würden dann großen Verlust erleiden. Die Europäische Union wies ebenfalls darauf hin, dass die neue Pipeline die Strategie für diversifizierte Energieimporte behindern werde.

Um die strategischen Beziehungen zu den USA zu pflegen, wollen auch einige europäische Länder wie Polen und Litauen das Gas lieber aus den Vereinten Staaten importieren. Allerdings kann der Import aus den USA nur einen kleinen Anteil des Markts decken, und der Preis ist viel höher als beim russischen Gas. Das Preis-Leistungsverhältnis ist demnach schlecht.

Die USA: Doppel-Intention

Die US-Einmischung in die europäische Gasversorgung spiegelt die politische und wirtschaftliche Intention des Landes wider.

Die Trump-Regierung hat die Erschließung und den Export des Schiefergases verstärkt. Laut Prognose der International Energy Agency (IEA) werden die USA bis Ende 2022 der zweigrößte Gasexporteur der Welt sein. Die europäischen Länder, deren Gaskonsum hauptsächlich vom Import abhängig ist, sind selbstverständlich ein wichtiger Markt für die Amerikaner. Um den Export nach Europa zu vergrößern, müssen die USA die europäische Energiekooperation mit Russland unterdrücken.

Im politischen Bereich haben die USA das Bedenken, dass Russland durch verstärkten Gasexport seinen Einfluss in Europa stärken könnte. Nord Stream 2 würde das Mitspracherecht der europäischen Länder beim Gasgeschäft schwächen.

Russland: Suche nach Kooperation

Momentan wird das Gas aus Russland zum großen Teil durch die Pipeline in der Ukraine nach Europa exportiert. Wegen des Konflikts mit der Ukraine versucht Russland fortlaufend, die Gaslieferung durch das Nachbarland zu minimieren, um den Gasexport zu sichern.

Nach langjährigen Sanktionen möchte Russland zudem auch durch die Gaspipeline Nord Stream 2 die Beziehungen zu Europa verbessern und weitere Kooperationsmöglichkeiten suchen, um mehr diplomatische und wirtschaftliche Interessen durchzusetzen.

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