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Tag der Arbeit in China

(CRI)
Mittwoch, 25. April 2018
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Es jährt sich wieder der Erste Mai. Allseits bekannt ist er als Tag der Arbeit oder Internationaler Kampftag der Arbeiterklasse. Manche kennen ihn auch bloß als den Maifeiertag. In 80 Ländern dieser Welt ist er anerkannt.

Doch was hat es mit dem Ersten Mai in der Volksrepublik China auf sich?

Viele tendieren dazu, die Geschichte zu vergessen. Der Ursprung dieses Feiertages liegt in den 1880er Jahren. Die „Haymarket Affaire" in Chicago spielte sich am 01.05.1886 ab. Dort streikte die US-amerikanische Arbeiterbewegung für die Einführung eines Achtstundentages. Im mehrtägigen Streik reagierte die Polizei äußert brutal und verantwortete den Tod vieler Arbeiter und verletzte hunderte von Streikenden. Im Gedenken an die Opfer wurde dieser Tag auf dem Gründungskongress der Zweiten Internationale 1889 zum Kampftag der Arbeiterbewegung ausgerufen.

In China wurde der Erste Mai kurz nach der Gründung der Volksrepublik im Jahr 1949 eingeführt. Zeitweise war er einer der bedeutendsten Feiertage des Landes.

Er nennt sich hier 劳动节 (láo dòng jié), was Tag der Arbeit bedeutet. Er ist ein gesetzlicher Feiertag. Umgangssprachlich kennt man ihn hier auch als 五一节 (wǔ yī jié) – Mai Tag oder May Day, wie er auch im englischen Sprachraum häufig genannt wird.

Anders als die meisten Feiertage in der Volksrepublik fällt er jedes Jahr immer auf den ersten Mai und richtet sich nicht nach dem chinesischen Mondkalender.

Im Jahr 2000 wurden in China die Goldenen Wochen eingeführt. Es handelt sich dabei um jeweils eine freie Feiertagswoche zum Frühlingsfest beziehungsweise dem Chinesischen Neujahr, zum Nationalfeiertag und zum Tag der Arbeit. Die Idee dahinter ist die Förderung des inländischen Tourismus, die ökonomisch dem ganzen Land zu Gute kommen soll.

Die Goldene Woche für den Tag der Arbeit wurde jedoch bereits 2008 wieder abgeschafft. Seitdem ist nur der Tag selbst frei, wird aber mit Brückentagen auf bis zu drei Tage ausgeweitet. Die Brückentage werden dann an dem Wochenende zuvor oder danach vor- beziehungsweise nachgearbeitet.

Vor seiner Einführung kurz nach der Gründung der Volksrepublik China wurde der Tag bereits in der chinesischen Arbeiterbewegung bekanntgemacht. Schon 1918 haben kommunistische Untergrundorganisationen in Shanghai, Suzhou und Hangzhou Pamphlete seiner zu Ehren verteilt. Darin hieß es劳工神圣 (láo gōng shén shèng) – „Arbeit ist heilig". Diese Flugblätter werden als die erste, wenn auch lokal eingeschränkte, öffentliche Anerkennung des Tags der Arbeit in China gewertet. In den folgenden Jahren wurde er unter anderem in der Zeitschrift „Neue Jugend" immer wieder erwähnt und populär gemacht. Die Zeitschrift ist eines der Organe der „Vierter-Mai-Bewegung" gewesen, einem der Wegbereiter der Kommunistischen Partei Chinas. Die sechste Ausgabe von „Neue Jugend" aus dem Jahr 1920 bezeichnete sich als „Tag der Arbeit Gedenkausgabe". Auf dem Cover prangte eine Kalligrafie des Slogans „Arbeit ist heilig".

Wie der chinesische Literaturwissenschaftler und Historiker Wang Hui anmerkt, ist die Verbindung von Heiligkeit und Arbeit ein Zeichen für die Würde der Arbeiter und verbinde die Idee geistiger und manueller Arbeit miteinander. Demnach handelt es sich um einen wichtigen und konstitutiven Akt für die chinesische Arbeiterklasse.

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