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Neue Waffe gegen Krebs: Nanotech

(German.people.cn)
Freitag, 13. April 2018
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Wissenschaftler aus Shanghai berichten von einem Durchbruch während ihrer Forschungen für eine Alternative zur Chemotherapie, die eine sichere und effiziente Behandlung des Tumors erlauben würde und ohne Nebenwirkungen sei.

Chemotherapie wird seit langem zur Behandlung von Krebs eingesetzt und beinhaltet ein Medikament oder auch eine Kombinierung von Medikamenten, die dem Blutstrom des Patienten hinzugefügt werden, um dortige Krebszellen zu vernichten. Dennoch hat diese Art der Behandlung auch einen Einfluss auf die gesunden Zellen des Körpers und verursacht somit eine sinkende Immunität gegenüber Infektionen, Müdigkeit und Haarverlust.

Am Dienstag hat ein Team des Shanghai Institut of Ceramics, welches ein Teil der Chinesischen Akademie für Wissenschaft ist, verkündet, es hätte eine Therapie geprüft, die anorganische, ungiftige Nanopartikel nutze, die durch den Körper wanderten und lediglich Tumore zerstörten und gesunde Zellen unbeschadet ließen.

„Laboruntersuchungen an Mäusen zeigten, dass der Tumor nach der Anwendung der Therapie um 85 Prozent zurückgebildet wurde“, berichtet Shi Jianlin, leitender Forscher des Institutes.

Für die Untersuchung injizieren die Forscher Mäusen zwei Nanopartikel Fe3O4 und SiO2 intravenös, letzteres ist ein Transport-Wirkstoff und eine Glukose-Oxydase.

„Die Partikel greifen durch die spezielle Mikroumwelt aus Säuren und hohen Glukoseanteilen die Tumorzellen an. Die Verbindung der chemischen Bestandteile regt Prozesse in den Tumorzellen an sowie die Produktion hochgiftiger aktiver Substanzen, die die Zellen töten“, so Shi.

Des Weiteren entwickelte Shis Wissenschaftlerteam Nanopartikel namens Mg2Si, welche in einer neutralen Umgebung gesunden Gewebes nicht-toxisch reagierten und lediglich bei dem Zusammentreffen mit Säure, die sich durch Tumorzellen bildete, getriggert würden.

„Während des Prozesses werden eine große Menge Sauerstoffmoleküle in der Tumorzelle vernichtet und die Zellgefäße werden blockiert, um die Bestände an Sauerstoffmolekülen und Mineralien daran zu hindern nach außen vorzudringen. Die Tumorzellen werden somit völlig ausgehungert und sterben ab“, erklärt Shi.

Unterlagen zu der Forschung wurden im Februar in der Chemical Society Reviews, im Dezember in der Nature Nanotechnology und im August in der Nature Communications veröffentlicht.

„Dieser Beitrag gibt einen guten Überblick über die durch Nanopartikel verursachten katalytischen chemischen Reaktionen während der Krebstherapie. Die Autoren liefern Einblicke in die unterschiedlichen Ansätze, die man während der Therapie anwendet“, schreibt einer der Ärztekollegen im Chemical Society Reviews.

Chen Qinfen, ein auf Hämatologie spezialisierter Arzt an dem Huashan Krankenhaus der Universität Fudan, meint, dass die neue Therapie spannend klingt.

„Während und nach der Chemotherapie leiden Lymphom -und Leukämiepatienten an einem Verlust von Blutplättchen und weißen Blutkörperchen oder auch an einer Beeinträchtigung der Leber, der Nieren oder des Nervensystems. Mehr als die Hälfte der Leukämiepatienten sterben an den Komplikationen, die nach der Chemotherapie auftreten“, sagt er.

„Der besondere Vorteil von Nanopartikeln ist der, dass sie klein genug sind, um in das Zytoplasma und den Nucleus einzudringen, welches die Behandlung präziser und effizienter gestaltet.“

Shi betonte am Dienstag, dass sich die Forschung noch im Laborstadium befände und, dass sein Team in der Zukunft wohl vor der Aufgabe stünde, den am besten geeigneten Ansatz für die klinischen Prüfungen auszuwählen.

„Die Laboruntersuchungen haben auch gezeigt, dass unsere Therapie den Tumor daran hindert Metastasen zu bilden. Wir erhoffen uns davon auch einen klinischen Beitrag“, sagte er.

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