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Gesetz soll Beleidigung von Volkshelden, Kriegsopfern eindämmen

(German.people.cn)
Montag, 12. März 2018
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Mehr als 30 Delegierte aus den Bereichen Kunst, Kultur und Unterhaltung unterstützen einen Vorschlag für ein neues Gesetz, um Chinas „nationale Würde“ zu schützen.

Der Vorschlag ist eine Antwort auf eine Reihe von Vorfällen, die in ganz China für Aufmerksamkeit gesorgt hatten. Ein paar junge Chinesen hatten an historischen Gedenkstätten für die Opfer des Nanjing-Massakers in japanischen Uniformen posiert und so die Opfer beleidigt.

„Sich über eine nationale Katastrophe oder den Schmerz anderer lustig zu machen, das überschreitet jede rechtliche und menschliche Grenze“, so He Yun’ao, Delegierter der 13. Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes (PKKCV), am Donnerstag bei einem Interview.

He ist Geschichtsprofessor an der Nanjing-Universität in Jiangsu und schlägt ein Gesetz vor, um solches Verhalten künftig einzudämmen. Andere Delegierte der PKKCV unterstützten den Vorschlag, darunter Hongkong-Filmstar Jackie Chan.

Nach der Besetzung Nanjings durch japanische Truppen am 13. Dezember 1937 wurden laut offiziellen Statistiken innerhalb von nur sechs Wochen mehr als 300.000 Menschen getötet.

Ein Mann aus Shanghai wurde diese Woche schon wieder festgenommen, weil er sich im Internet verächtlich über die Opfer geäußert hatte.

Der 35-jährige mit dem Namen Meng wurde im Februar für 15 Tage in Haft genommen, nachdem er in einer WeChat-Gruppe gesagt hatte, die Opfer haben ihr Schicksal verdient. Nun wurde er wegen eines provokativen Schmachvideos vor der Gedenkstätte erneut für 8 Tage festgenommen.

Im Februar hatten auch zwei Männer in Anzügen, die japanischen Uniformen nachempfunden waren, Selfies vor der Gedenkstätte gemacht.

Im August hatten bereits vier Männer in ähnlichen Outfits vor der Sihang-Gedenkstätte für chinesische Kriegshelden in Shanghai posiert.

Die Vorfälle lösten einen Aufschrei in der Bevölkerung aus. Aktuell kann solches Verhalten nur als „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ mit höchstens 15 Tagen Haft bestraft werden.

Der Außenminister bezeichnete die Täter auf einer Pressekonferenz am Donnerstag als „Abschaum“.

Der Geschichtsprofessor aus Nanjing He Yun’ao meint dazu: „Wir müssen die Stimme des Volkes in die Tagungen bringen. Die Entweihung von Kriegshelden und die Verteidigung japanischer Verbrechen ist eine Verhöhnung des chinesischen Volkes, das Widerstand gegen die Besatzer geleistet hat. Das beleidigt unsere nationale Würde. Ich will nicht irgendwelche Einzelpersonen anprangern, sondern angemessene Lösungen finden.“

Die Beleidigung der Nationalflagge, Nationalhymne oder nationaler Embleme sind in China bereits strafbar und He will mit seinem Gesetz „nationaler Würde“ einen ähnlichen rechtlichen Schutz gewähren.

„Wir brauchen einen besseren rechtlichen Rahmen, wenn wir diejenigen bestrafen wollen, die öffentlich Faschismus oder japanischen Militarismus befürworten oder revolutionäre Märtyrer und nationale Helden beleidigen“, meint He.

Schauspieler und Filmemacher Zhang Guangbei gehört zu den Unterstützern des Vorschlags. Um seine Unterstützung zu zeigen, zitierte er einen Satz aus einer seiner bekanntesten Rollen, General Chu Yunfei in Drawing Sword: „Nationale Interessen sollten über allem stehen.“

TV-Produzent Zheng Xiaolong meint, dass die unrealistische Inszenierung des Kriegs in einigen neueren chinesischen Produktionen den Krieg vor 80 Jahren wie ein Kinderspiel aussehen lasse und die Wahrnehmung vieler Zuschauer negativ beeinflusst habe.

Feng Yuanzheng, Schauspieler am Volkstheater in Beijing, sprach sich auch für ein neues Gesetz aus und geht davon aus, dass das Problem mit mangelnder Bildung zu tun hat.

„Man kann die Täter aber nicht einfach als naiv abtun“, meint Feng. „Es schadet unserem Land, wenn die jüngere Generation einfach blind ausländische Kulturen bewundert. Es sollte Regeln geben, damit Leute wissen, wo die rote Linie ist.“ 

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