Die Verurteilung eines Dienstleisters für die Aufbesserung der Verkaufsstatistik von Onlineshops schafft einen Präzedenzfall für die gerichtliche Bestrafung professioneller Transaktionsdatenfälscher.
Angestellte eines Onlineshops im Dorf Qingyanliu in der ostchinesischen Provinz Zhejiang am 29. Dez 2015 bei der Bearbeitung von Bestellungen.
(Bild: Xinhua)
Vor kurzem wurde ein Mann für das Betreiben einer Webseite verurteilt, die Onlineshops bei der Fälschung der Anzahl getätigter Geschäftstransaktionen zur Vortäuschung eines hohen Verbrauchervertrauens geholfen hat. Es handelt sich um die erste Verurteilung für ein solches Vergehen in China. Beijing News kommentiert:
Der Mann wurde aufgrund „illegalem Handel” und der „Verletzung personenbezogener Bürgerdaten“ für schuldig erklärt.
Derartige Handlungen sollten bestraft werden, weil sie eine Form des Betruges darstellen und die reguläre Ordnung des Online-Einzelhandels zerstören. Aufgrund der Hilfe solcher Personen verschwinden Geschäfte, die mangelhafte Produkte und Dienstleistungen anbieten, nicht automatisch infolge eines Kundenmangels vom Markt.
Tatsächlich hat sich bereits eine ganze Interessenskette formiert. Daten bezeugen, dass 2014 mindestens 680 Unternehmen solche Tätigkeiten durchgeführt haben und ihre damaligen Jahreseinnahmen auf mehr als 200 Milliarden Yuan (26,2 Milliarden Euro) geschätzt werden.
Bisher wurden die Datenfälscher allerdings selten gerichtlich bestraft. Viele Internethandelsplattformen korrigieren bei einer Aufdeckung schlicht ihre Daten.
Als im letzten Dezember die Handelsplattform Alibaba aufgrund der Fälschung von Daten shatui.com verklagt hat, kam ans Licht, dass die Letzteren bereits von einer Kommunalverwaltung für ebendiesen Verstoß bestraft worden war. Verhängt wurde lediglich eine Geldstrafe über etwa 100.000 Yuan (etwa 13000 Euro).
Die jüngste Entscheidung ist bedeutend, weil sie einen Präzedenzfall der gerichtlichen Bestrafung für diejenigen setzt, die professionell Geschäftstransaktionsdaten von Onlineshops fälschen.