Von Lu Ya’nan, People’s Daily
Ein stetiges Wachstum, progressive Strukturreformen, der Charakter als aufsteigendes Schwellenland mit verbesserten wirtschaftlichen Fundamentaldaten und immer noch vorhandenen Schwierigkeiten können die aktuelle Lage der chinesischen Volkswirtschaft am besten umschreiben, so der Sprecher des Staatlichen Statistikamtes, Sheng Laiyun, im Interview mit People’s Daily.
Die traditionellen Industrien haben ihre Umwandlung beschleunigt und neu entstandene Entwicklungsimpulse haben an Dynamik gewonnen. Er führte die südostchinesische Provinz Guangdong als Beispiel an. Als Speerspitze der Reform- und Öffnungspolitik sei die Provinz mittlerweile sowohl Heimat für führende IT-Unternehmen wie Huawei als auch für arbeitsintensive Spielzeughersteller.
Sheng zufolge weist die chinesische Wirtschaft ein stetiges Wachstum mit stabilen Beschäftigungsraten und Rohstoffpreisen auf. Das BIP-Wachstum verblieb im ersten und zweiten Quartal bei 6,7 Prozent. Mit Verweis auf den relativ niedrigen Anstieg des Verbraucherpreisindex um 1,8 Prozent, dem wichtigsten Gradmesser für Inflation, sowie einer laut Umfragen sinkenden Arbeitslosenquote im Juli betonte Sheng, dass sich die Wirtschaft angemessen entwickle. Mit der Beschleunigung der Strukturreform auf der Angebotsseite sowie der wirtschaftlichen Umgestaltung und Modernisierung wurde die industrielle und regionale Struktur optimiert..
Er erklärte, dass in den ersten sechs Monaten des Jahres der Dienstleistungssektor 54,1 Prozent zum BIP beitrug und damit 1,8 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres. Die zentralen und westlichen Regionen erzielten ein höheres Wachstum als der östliche Teil in Bezug auf die industrielle Wertschöpfung. Darüber hinaus habe die chinesische Wirtschaft Sheng zufolge durch neue Wachstumsmotoren, rasant expandierende Unternehmen sowie aktivere neue Industrien Antrieb erhalten, so der Amtssprecher.
Im vergangenen Juli stieg der Mehrwert der Hochtechnologie- und Anlagenfertigungsindustrie um jeweils 12,2 Prozent und 10,7 Prozent. Neue Geschäftsformeln und -modelle wie Online-Bildung, medizinische Versorgung und Online-Fahrdienstleistungen spornen eine boomende Dynamik an. Mit der Akkumulation von positiven Faktoren wurde auch die ökonomische Qualität verbessert, so Sheng.
Im ersten Halbjahr 2016 fiel der Energieverbrauch pro BIP-Einheit um 5,2 Prozent im Jahresvergleich. Dies zeige die Verbesserung des wirtschaftlichen Entwicklungsmodells. Der folgende Abfall des Erzeugerpreisindex (PPI), der gewichtete Preisdurchschnitt von Waren, die Firmen von anderen Unternehmen erwerben, beweise ebenfalls eine Optimierung des Marktumfelds und der Unternehmensgewinne. Aber Sheng räumte zugleich ein, dass sich noch Hindernisse für Chinas Wirtschaft auftun.
Wegen der schwachen weltweiten Konjunkturerholung, den trüben Aussichten für den Welthandel, weiteren zunehmenden Unsicherheiten sowie vorübergehenden Nebenwirkungen aufgrund der wirtschaftlichen Umstrukturierung und Umwandlung von Chinas Wirtschaftseinheiten ergeben sich derzeit Schwierigkeiten, erklärte er. „China beweist insgesamt eine stabile Leistung, während es zugleich den Fortschritt seiner wirtschaftlichen Entwicklung sicherstellt“, wie Sheng abschließend erklärte.