Von Lü Xiaoxun, People’s Daily
Im Vorfeld des Hangzhou-Gipfels am 4. und 5. September erschien ein Bericht über die innovative Wettbewerbsfähigkeit der G20. Die Daten zeigen, dass 19 Mitgliedsstaaten für 87,3 Prozent der weltweiten Ausgaben für Forschung und Entwicklung aufkommen und die Anzahl des Forschungspersonals pro Million Einwohner dem Zweifachen des weltweiten Durchschnitts entspricht. Darüber hinaus umfassen die Aufwendungen zum Schutze geistigen Eigentums 75,6 Prozent der weltweiten Ausgaben. 96,6 Prozent aller Patente wurden von diesen Ländern angemeldet.
Diese Zahlen beweisen die Innovationsführerschaft der G20, aber den globalen Pionieren der technischen Innovation bereiten derzeit ihre schwachen Volkswirtschaften Kopfzerbrechen. Vor diesem Hintergrund wird der bevorstehende G20-Gipfel auch der Frage nachgehen, wie durch Innovationsförderung das Wirtschaftswachstum aufrechterhalten werden kann.
China ist ein Nachzügler im Vergleich zu den anderen G20-Mitgliedern, aber es ist auch eines der Länder, die am meisten in Innovation investieren. Vor kurzem begeisterte China die Welt mit einem Durchbruch in der wissenschaftlichen Innovation durch den Start des ersten Quantensatelliten. Indem es Innovation zu einem Kern seiner Entwicklungsstrategie macht, will China eine weltweite Führungsrolle im technischen Bereich einnehmen.
Im kürzlich veröffentlichten „Global Innovation Index 2016“ stieg China im Jahresvergleich um vier Plätze vom 29. auf den 25. Platz. Auch eine jüngste Titelgeschichte der Zeitschrift Economist rühmte die Innovativität von in China gefertigten Produkten und räumte anderslautende Vorurteile gegen chinesische Unternehmen aus der Welt. Laut dem Artikel können China und die westlichen Länder in Sachen Innovation miteinander und voneinander lernen.
Solche Kommentare zeigen auch, dass Chinas verbesserte Innovationsfähigkeit auch einen neuen Entwicklungsweg beleuchtet. Sowohl in China als auch im Rest der Welt wird heutzutage ein entspanntes inländisches und internationales Umfeld für Innovation benötigt, welches sich durch mehr Ressourcen und Talente auszeichnet.
Nach dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 versuchten die Volkswirtschaften der Welt durch technische Innovation, das Wirtschaftswachstum, eine Verbesserung der Lebenssituation und einen Kompetenzausbau zu realisieren. Ohne eine angemessene Lösung für die institutionellen Mängel ging diese Rechnung jedoch nicht auf.
Des Weiteren versuchen globale Unternehmensriesen seit einigen Jahren unter anderem in den Bereichen seltene Erden, Automobile und Telekommunikation, Konkurrenten mit ihren dominierenden Positionen auf dem Markt auszuschließen. Solche Handlungsweisen behindern jedoch nicht nur Schwellenländer bei der Innovation, sondern unterbinden auch den Austausch und die Integration der globalen Innovationsressourcen.
Einige Unternehmer haben darauf hingewiesen, dass eine maximale Umsetzung der Innovation die freie Mobilisierung von Ideen, Patenten, Ressourcen und Talent aus unterschiedlichen Bereichen, Branchen und Ländern erfordert. Globale Innovation kann nicht von einem einzigen Staat entfacht werden und daher sollte ein globales Innovationsnetzwerk diesbezügliche Einrichtungen, Infrastrukturen, Ressourcen und Umgebungen versammeln.
Dies ist auch der Grund, warum China „Einen neuen Weg der Innovation einschlagen“ auf die Agenda des diesjährigen Gipfeltreffens gesetzt hat. Als Vertreter der innovativen Schwellenländer hofft China, zusammen mit allen anderen Ländern weltweit eine Innovationsplattform aufbauen zu können.