Mary Andringa, stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgruppe für kleine und mittlere Unternehmen auf dem anstehenden B20-Gipfel, spricht im Interview mit People’s Daily über die den Gipfel verbindenden Themen.
Von Zhang Niansheng und Lin Xuedan, People’s Daily
„Als Unternehmerin erwarte ich, dass ein übergreifendes Thema vom B20- und G20-Gipfel sein wird, das Weltwirtschaftswachstum zu steigern und folgend auch die Maßnahmen zur Umsetzung eines erhöhten Wachstums“, erklärte Mary Andringa, stellvertretende Vorsitzende der Arbeitsgruppe für kleine und mittlere Unternehmen auf dem kommenden „Business Summit 2016“ (B20-Gipfel) am Rande des Treffens der G20 in Hangzhou, im Interview mit People’s Daily. Andringa ist Geschäftsführerin des Unternehmens Vermeer, einem US-amerikanischen Hersteller von industriellen und landwirtschaftlichen Maschinen.
Beim Gespräch über ihre Erwartungen an den G20- und B20-Gipfel drückte Andringa ihre Hoffnung darüber aus, dass die G20 sich zur Vereinfachung von Vorschriften, der Schaffung offenerer und transparenterer Geschäftsumfelder, der Ratifizierung des Handelserleichterungsabkommens zur Vereinfachung des grenzüberschreitenden Handels und der Verbesserung von Rahmenbedingungen für staatlich-private Partnerschaften für Infrastrukturinvestitionen verpflichten werden. Zudem sollten gut durchdachte Richtlinien für die Zukunft des Elektronikhandels mit erhöhten Investitionen für den Breitbandausbau verbunden und innovative Wegen zur Schließung von Qualifikationslücken gefunden werden, um Menschen und Möglichkeiten zu verbinden.
Andringa merkte an, das Reformen und Programme wie diese, die auf breiter Ebene in den G20 umgesetzt werden, die Risiko-Ertrags-Relation positiv verändern und ein besseres Umfeld für Investitionen, Unternehmensgründungen, Wachstum und Beschäftigung schaffen werden.
„Aufgrund der Landesbilanzen, Haushalte und Zinsraten werden die Instrumente der Steuer- und Geldpolitik an ihre Grenzen kommen. Ich erwarte zu hören, dass strukturelle Reformen zur Erreichung der Wachstumsziele nötig sein werden.“
Laut Andringa ist es eine allgemein anerkannte Tatsache, dass die Weltwirtschaft hinter den Erwartungen zurücksteht. „Volkswirtschaften werden immer ihre Hochs und Tiefs haben. Selbstverständlich wollen ich und viele andere, dass die Wachstumsraten sich verbessern. Aber eine Reihe von Kräften erschweren die politische Umsetzung vieler wachstumsfördernder Maßnahmen.“
Sie betonte, dass selbst unter den Ökonomien der G20 Bewegungen auszumachen seien, die Märkte lieber schützen als öffnen wollen, sich lieber isolieren als engagieren wollen und lieber Angst als Wissen verbreiten. Ihrer Meinung nach müssen die Führer der G20 Wege finden, eine Vision zu artikulieren, um die Bevölkerungen auf ihre Seite zu holen, damit sie den Spielraum für die Umsetzung von Maßnahmen haben, die mittel- und langfristig vorteilhaft für die Wirtschaft sind.
„Die vier Themen, die China für die G20 gewählt hat, sind großartige Themen, aber sie führen auch zu einer breitgefächerten Agenda“, wie Andringa feststellte. Das Thema „Vernetzung“ erinnere viele Mitglieder an die Notwendigkeit zur Zusammenarbeit, um gemeinsam Herausforderungen zu begegnen und Hindernisse aus dem Weg zu schaffen. Das Thema „Vitalisierung“ gehe schon zurück auf die Anfangsphase der G20 und umschreibe die Notwendigkeit zur finanziellen Erholung und Stabilität. „Innovation“ sei als ein neues Thema angemessen und korreliere mit Wachstum. Innovation trete dort auf, wo ihre Wirkstoffe zu finden seien: Ideen, Talent, Chancen und die Fähigkeit sich zu vernetzen und auszutauschen.
Sie erklärte, dass mehrere B20-Empfehlungen dieses Jahr die Förderung der Dynamik in den Mitgliedsländern zum Ziel haben. Diesbezügliche Fallstudien zeigen, wo Innovation nicht nur möglich sei, sondern unausweichlich. Die Empfehlungen der B20 in Bezug auf kleine und mittlere Unternehmen seien übertragbar und daher nicht nur für die G20-Staaten bedeutend, sondern für alle Länder der Welt.
„Meinem Gefühl nach ist der B20-Schlussbericht äußerst wichtig für die G20. Er umreißt die Strukturreformen, welche zu mehr Wachstum und Vitalität führen werden“, so Andringa. „Die 20 Empfehlungen im Bericht sind ein Resultat von über 500 privatwirtschaftlichen Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die wiederholt zusammenkamen und sich über Dinge einigten, die die G20 und die jeweiligen Regierungen tun können, um eine innovative, gestärkte, verbundene und inklusive Weltwirtschaft zu fördern.“