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Frankreichs Verschleierungsverbot ist gerechtfertigt

(German.people.cn)
Mittwoch, 24. August 2016
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Von Yu Ning

Während Kritiker jüngste europäische Verschleierungsverbote als islamfeindlich bezeichnen, dienen solche Vorschriften tatsächlich der sozialen Stabilität, da sie sich islamischem Fundamentalismus entgegenstellen.

Traumatisiert durch eine Reihe von Terrorattentaten, einschließlich eines Anschlags am französischen Nationalfeiertag, reagiert Frankreich mit verstärkten Sicherheitsmaßnahmen. Die jüngste Bestrebung in diese Richtung ist ein Bann von Ganzkörperbadeanzügen, sogenannten Burkinis, an den Stränden des Landes, welche den gesamten Körper bis auf das Gesicht, Hände und Füße bedecken. Diese kontroverse Entscheidung ist nötig für die Sicherung der sozialen Stabilität Frankreichs.

Nachdem das Burkini-Verbot zuerst im südfranzösischen Cannes in Kraft getreten war, folgten viele andere Bürgermeister dem Beispiel der Stadt. Bei Zuwiderhandlung drohen Geldstrafen. Berichten zufolge wurden bisher vier muslimische Frauen abgestraft, die sich dem Verbot widersetzt haben.

Es ist nicht das erste Mal, dass religiöse Kleidung muslimischer Frauen in Frankreich verboten wird. 2011 wurde Frankreich zum ersten Land in Europa, welches das Tragen von Burkas, einer den ganzen Körper bedeckende Überbekleidung, und Niqabs, vollständigen Gesichtsschleiern, in der Öffentlichkeit verboten.

Frankreich hat das Recht dazu, das Tragen religiöser Kleidung in der Öffentlichkeit zu verbieten. Als eines der säkularisiertesten Länder der Welt ist die Trennung von religiösem und öffentlichem Leben besonders stark. Mit dem Verbot des Burkinis beschützt das Land seine laizistische Kultur. Die Zurschaustellung religiöser Identität in der Öffentlichkeit stellt ihrem Kern nach eine Verletzung der Gefühle der Anhänger anderer Glaubensrichtungen dar. Mit der Vermeidung solcher Darstellungen an allen öffentlichen Orten werden Konfessionskonflikte vermieden und Gleichheit in der Gesellschaft gefördert.

Jedoch geriet das Burkini-Verbot in Frankreich unter Beschuss. Viele sahen es als Teil einer zunehmenden Islamfeindlichkeit und argumentierten, dass es gegen Muslime gerichtet sei und ein Verstoß gegen die Religionsfreiheit darstelle.

Islamfeindlichkeit hat in den letzten Jahren tatsächlich merklich zugenommen in Europa, besonders in Frankreich und Deutschland, begünstigt durch die steigende Zahl von Terrorattentaten islamischer Extremisten. Es ist jedoch irreführend, staatliche Kleidungsordnungen als islamfeindlich zu bezeichnen, denn Burkinis, Burkas und Niqabs sind Ausdrücke islamischen Fundamentalismus. Daher geht es beim Verschleierungsverbot in Frankreich eher um die Herausbildung einer Verhaltensweise als um Stigmatisierung. Andere europäische Staaten sollten dem Beispiel Frankreichs folgen.

Schätzungen zufolge machen Muslime rund 6 Prozent der Bevölkerung Europas aus, obwohl ihr Anteil in vielen europäischen Staaten als höher wahrgenommen wird. Trotz dieser relativ geringen Zahl sorgen sich viele Europäer darüber, dass sich die muslimische Bevölkerung nicht in die vorherrschenden Kulturen integriert.

Neben den nötigen verwaltungstechnischen Maßnahmen, um die Integration von Muslimen in die Gesellschaften zu fördern, sollten sich Muslime auch selbstständig der sich wandelnden Welt anpassen und für religiöse Reformen eintreten, um den Erfordernissen der Entwicklung entgegenzukommen.

 

Der Text spiegelt die Meinung des Autors wider.

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