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Crashkurs in Disziplin: Ein amerikanischer Schüler in China

(Beijng Rundschau)
Mittwoch, 03. August 2016
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Denkt man an das Schulsystem der USA, fallen einem sofort zwei Begriffe ein: frei und kreativ. Und es stellt sich die Frage, wie es einem amerikanischen Schüler ergehen würde, wenn er an eine chinesische Schule kommt, die nach ganz anderen Prinzipen funktioniert. Eddie, ein 16-jähriger Austauschschüler aus North Carolina, kann diese Frage nach einem halben Jahr in Chengdu in der Provinz Sichuan aus eigener Erfahrung beantworten.


Eddie nimmt an allen Aktivitäten der Klasse teil.(Foto: Experimental School of Shuangliu Middle School)

Im Juli vergangenen Jahres erhielt die Mittelschule Shuangliu eine Anfrage von der Camelot Academy im US-Bundesstaat North Carolina. Ein 16-jähriger Schüler bat darum, ein Semester in Shuangliu verbringen zu können. „Obwohl es in China Tradition ist, dass sich Partnerschulen gegenseitig besuchen, bleiben die ausländischen Schüler maximal nur einen Monat hier“, erklärte Herr Yang, Leiter des akademischen Auslandsamts der Schule. Es sei das erste Mal gewesen, dass ein Austauschschüler so lange aufgenommen worden sei.

Was für ein Mensch ist er? Welche Kurse sollen wir ihm anbieten? Mit welchen Lehrern wird er gut klarkommen? Welches Essen kann ihm die Gastfamilie zubereiten, damit er sich möglichst schnell daran gewöhnt? Diese und andere Fragen stellte sich die Schule. Wegen der fehlenden Erfahrungen schrieben sich Schule, Gastmutter und Eddie zunächst Briefe, um sich besser kennenzulernen. Gleichzeitig bereitete sich die Schule auch im Hinblick auf die Lehrer und den Unterricht auf ihn vor.

Am 15. März 2016 war es soweit: Herr Yang und die Gastmutter holten Eddie am Flughafen ab. Der 16-jährige stellte sich schnell auf das Leben in China ein, er fühlte sich wohl und fand schnell Kontakt zu den anderen Schülern. Er machte sogar bei den Freiluft-Tänzen der chinesischen Seniorinnen mit. Alles schien perfekt zu sein. Und dennoch beschwerten sich viele Lehrer bei Herrn Yang über Eddie. Für den Schulleiter ist er zwar ein netter Junge, aber kein guter Schüler.

„Am Anfang schlief Eddie jeden Tag im Unterricht, besonders am Morgen“, erzählt er. Chinesen legen jedoch großen Wert auf Fleiß, so dass es zu Konflikten kam. Für Schulleiter Yang ist klar, dass ein Schüler großen Wert auf den Unterricht legen muss. „Wenn sich unsere Schüler im Ausland nur amüsieren und nicht lernen würden, hätte das auch keinen Sinn.“


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