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Chinas Wachstum wird unabhängiger vom Kohleverbrauch

(German.people.cn)
Dienstag, 26. Juli 2016
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Die Nutzung von Kohle als Energieträger hat in den letzten Jahren ihren Höchststand erreicht. Laut Experten ist dies ein Zeichen dafür, dass Chinas Wirtschaft am Anfang einer neuen Ära steht, in der sich die Energiequellen diversifizieren werden.

Ein Artikel der Fachzeitschrift „Nature Geoscience“, der am Montag veröffentlicht wurde, stellt fest, dass sich Chinas Kohleverbrauch 2014 um 2,9 Prozent auf 4,12 Milliarden Tonnen verringert habe und um weitere 3,6 Prozent im Jahr 2015. Zugleich sei das Bruttoinlandsprodukt um jeweils 7,3 und 6,9 Prozent weiter gestiegen. Der Kommentarartikel wurde gemeinsam von Mitgliedern von Forschungsinstituten aus China, Großbritannien und den Vereinigten Staaten verfasst.

Der Zeitpunkt von Chinas höchstem Kohleverbrauch wird seit Jahren debattiert, doch die Mehrheit der Vorhersagen hält ihn zwischen 2020 und 2040 für wahrscheinlich.

Die Kohlenutzung in China hat dem Artikel zufolge jedoch, je nachdem wie man sie berechnet, möglicherweise schon 2013 oder 2014 ihren Höchststand erreicht. 2014 sei dabei wahrscheinlicher, da insgesamt vermehrt höher qualitative Kohle verbrannt wurde. Jedoch merken die Autoren an, dass es nicht wichtig sei, ob der Höchststand nun 2013 oder 2014 erreicht wurde, sondern dass dies eine Trendwende darstelle.

„Wir argumentieren, dass Chinas Kohleverbrauch tatsächlich bereits viel früher als erwartet einen Wendepunkt erreicht hat und weiterhin zurückgehen wird, obwohl Kohle auch im kommenden Jahrzehnt noch die Hauptenergiequelle bleiben wird.“

Zwei Kräfte seien der Grund für diesen Trend. Zuerst die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums, besonders in der Bau- und Herstellungsindustrie. Zweitens die getroffenen Maßnahmen gegen Luftverschmutzung und für saubere Energie.

„Ich denke, dass selbst wenn Chinas Wirtschaftswachstum zukünftig wieder stärker an Fahrt gewinnen könnte, der Kohleverbrauch wahrscheinlich trotzdem nicht signifikant steigen würde“, äußerte sich Qi Ye, einer der Autoren, gegenüber Xinhua. Er ist der Direktor des Beijingers Brookings-Tsinghua-Zentrums für Öffentliche Ordnung.

Dies sei dadurch begründet, dass Chinas Energieverbrauch – abgesehen von der Kohle – insgesamt rasant gestiegen sei und sich die Kosten dieser Energieformen gesenkt haben. Daher sei der Trend dazu, solche Energien zu nutzen, laut Qi unumkehrbar. Möglicherweise könnte es aber in der Zukunft zu Schwankungen im Kohleverbrauch kommen.

Das Ende des Kohleverbrauchsanstiegs in China bedeute nicht, dass Kohle als Hauptenergiequelle der Vergangenheit angehöre. Laut dem Artikel bedeute es vielmehr, dass China in eine neue Phase seiner Entwicklung eingetreten sei. Wirtschaftswachstum und der verbesserte Lebensstandard der Bevölkerung seien nicht mehr vom Kohleverbrauch abhängig.

Chinas Erfahrungen seien auch für den Rest der Welt von Bedeutung. „Chinas Wendepunkt im Kohleverbrauch besitzt eine enorme Wichtigkeit als Referenzpunkt für andere Entwicklungsländer wie Indien und Südafrika und fördert die weltweiten Anstrengungen, dem Klimawandel zu begegnen“, so Qi. 

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