Am Dienstag fand in Singapur eine Pressekonferenz über das Südchinesische Meer statt, die vom Institut für Angelegenheiten in Grenzgebieten der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften organisiert wurde. Mehrere Experten und 60 Journalisten chinesischer und ausländischer Medien wie Reuters, AFP, AP, Kyodo News, Bloomberg News und der Singapurer Zeitung „Lianhe Zaobao“ haben daran teilgenommen.
Wang Lei, Leiter der Abteilung für internationale Kooperation an der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften, stellte die Erfolge des am Montag abgehaltenen Thinktank-Seminars über das Südchinesische Meer sowie regionale Kooperation und Entwicklung vor. Ihm zufolge haben die Experten aktiv über Streitbeilegungsmechanismen und regionale Zusammenarbeit im Südchinesischen Meer diskutiert. Das Seminar spiele eine positive Rolle bei der Förderung der Beziehungen zwischen China und südostasiatischen Ländern.
Sienho Yee, Professor der Fakultät für Rechtswissenschaften an der Wuhan-Universität, sagte, dass die sogenannte Entscheidung des Schiedsgerichts nicht nur gegen die Vereinbarungen zwischen China und den Philippinen verstoße, sondern auch das UN-Seerechtsübereinkommen sowie die Grundsätze und Anforderungen der internationalen Rechtsordnung verletze. Die sogenannte Entscheidung wurde im Zuge einer Rechtsanmaßung getroffen und werde daher nicht von der internationalen Gemeinschaft anerkannt.
Zhao Qizheng, Dekan der Abteilung für Journalismus an der Renmin-Universität und ehemaliger Direktor des Pressebüros des Staatsrats, hat darauf hingewiesen, dass das temporäre Schiedsgericht kein internationales Gericht sei. Es habe nichts mit dem Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen und dem Ständigen Schiedsgericht in Den Haag zu tun. Es sei sofort nach der Ankündigung des Schiedsurteils wieder aufgelöst worden.
Zudem wurde auf dem Seminar klargestellt, dass Chinas jüngste militärische Übungen im Südchinesischen Meer Teil der jährlichen Routine und eine Angelegenheit innerhalb Chinas Hoheitsgebiet sind. Sie richten sich nicht gegen irgendein Land. Zhang Jun, Forscher am „Chinese Maritime Institute“, betonte in Bezug auf die Militärübung, dass China das Recht für militärische Übung vor seiner eigenen Tür habe. China handele zudem anders als einige andere Länder, die ihre Flugzeugträger aus einer Entfernung von Tausenden von Meilen nach China senden und damit ihre Militärstärke demonstrieren. Die militärische Präsenz von den Vereinigten Staaten, Japan und anderen Ländern im Südchinesischen Meer sei tatsächlich ein militärischer Einschüchterungsversuch gegen China. China hoffe, dass die betreffenden Länder so schnell wie möglich mit ihren böswilligen Taten aufhören. China werde keinesfalls Taten dulden, die Chinas Souveränität verletzen. Zhang sagte noch, dass die USA und Japan oft unter dem Vorwand der Schifffahrtsfreiheit militärische Übungen im Südchinesischen Meer durchführen. Aber in der Tat fahren jährlich über 100.000 Schiffe durch das Südchinesische Meer und niemand beschwere sich über Chinas Einfluss. Deshalb sei der Vorwurf unbegründet.
In Bezug darauf, wie China und ASEAN die regionale Entwicklung weiter fördern sollen, erklärte Li Guoqiang, stellvertretender Direktor des Instituts für Angelegenheiten in Grenzgebieten an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, dass China und die ASEAN-Staaten in vielen Bereichen gute Beziehungen pflegen. Die Entwicklung der diplomatischen Beziehungen mit den ASEAN-Ländern genieße eine hohe Priorität in Chinas Außenpolitik. China unterstütze beständig den ASEAN-Integrationsprozess und hoffe auf ein vereintes ASEAN. Die Wahrung der Stabilität im Südchinesischen Meer brauche die gemeinsamen Bemühungen von China und den ASEAN-Ländern.
U Win Tin, Chefredakteur der birmanischen Zeitschrift Northern Star, sagte, dass das Seminar am Montag einen Einblick in die chinesische Politik zum Südchinesischen Meer geboten habe. Er habe dadurch ein tiefes Verständnis und eine neue Haltung zu den Angelegenheiten im Südchinesischen Meer gewonnen.