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Jakob Rosenfeld – ein jüdischer Arzt mitten im Krieg in China

(CRI)
Mittwoch, 20. Juli 2016
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Rund 30.000 Juden flohen während des Zweiten Weltkriegs nach Shanghai und entzogen sich der Verfolgung der Nazis. Einige von ihnen waren in der chinesischen Revolution involviert und unterstützten China im Widerstand gegen Japan. Jakob Rosenfeld, ein jüdischer Arzt aus Österreich und Mitglied der Kommunistischen Partei, ist einer von ihnen.

Der österreichische Jude Jakob Rosenfeld wurde im Jahr 1903 geboren. Nachdem er 1927 mit einem Doktor von der medizinischen Fakultät der Universität Wien abging, trat er der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Deutschösterreichs bei.

1938 besetzte Nazideutschland Österreich. Rosenfeld wurde als Kommunist und Jude verdächtigt und festgenommen. Später wurde er in Deutschland in ein Konzentrationslager gebracht. 1939 wurde er freigelassen und öffnete eine Praxis in Shanghai. Dort lernte er den Beamten Shen Qizhen kennen, der für Gesundheitsangelegenheiten der Kommunistischen Partei Chinas zuständig war. Zu jener Zeit erhielt er außerdem ein tieferes Verständnis über die Kommunistische Partei Chinas und die chinesische Revolution, er interessierte sich immer mehr dafür. Dr. Gerd Kaminski, geschäftsführender Vizepräsident der Österreichisch-Chinesischen Gesellschaft, erklärt:

„Er konnte eigentlich ein sehr gutes, sogar ein luxuriöses Leben in China führen. Aber er war bereit, alles aufzugeben."

Als der Krieg mit Japan sich verstärkte, fabrizierte die Kuomintang 1941 die Ereignisse von Südanhui, um die chinesische Neue Vierte Armee anzugreifen. Dies verärgerte Rosenfeld und er beschloss mit der KP Chinas zusammenzuarbeiten.

„Seine Freunde wie Dr. Shen sagten ihm, er könne all diese Strapazen nicht ertragen. Es sei sehr, sehr schwierig, mit der Neuen Vierten Armee zusammenzuleben. Er sagte, es sei ihm egal. Er hätte die Erfahrungen des Konzentrationslagers, er könne jedwede Strapazen durchstehen. Dies sind die Gründe, warum er der Neuen Vierten Armee beitrat, seine Sympathie und sein Mitgefühl für die chinesische Bevölkerung."

Rosenfeld arbeitete während des Widerstandskriegs gegen die japanische Aggression und dem chinesischen Bürgerkrieg als Feldarzt. Von Chen Yi vorgestellt, trat er 1942 der KP Chinas bei. Ab und zu musste er an einem einzigen Tag Dutzende Operationen durchführen. Seine Arbeitsbedingungen waren damals relativ schlecht, aber er beklagte sich nicht darüber. Dr. Gerd Kaminski zufolge versuchte Rosenfeld immer sein Bestes, um alle Probleme zu überwinden.

Rosenfeld unterrichtete außerdem einige einheimische medizinische Kräfte. Er eröffnete eine Gesundheitsschule, deren Lehrbücher er selbst zusammenstellte und in der er Medizinvorlesungen hielt.

Sein neues Leben veränderte den österreichischen Arzt vollkommen. Er trug keine Anzüge oder Lederschuhe mehr. Brot und Milch waren für ihn zu einem seltenen Luxus geworden. Wang Minwei, Sohn von Wang Yutian, dem damaligen Gesundheitsminister von Shandong, hat Rosenfelds Leben miterlebt.

„Er schlief auf dem beheizbaren Ziegelbett auf dem Land und seine tägliche Mahlzeit war häufig ein traditioneller Shandonger Pfannkuchen. Aufgrund des Nahrungsmangels wurde die Weizenkleie in den Pfannkuchen gemischt, weshalb er sehr schwer zu beißen und zu essen war. Aber er zeigte keine Abneigung. Stattdessen sagte er anderen, er schmecke gut."

Nach dem Sieg im Krieg gegen Japan wurde Rosenfeld als Gesundheitsminister der nordöstlichen Feldarmee in den Nordosten Chinas geschickt. Kurz nach der Gründung der Volksrepublik China im Jahr 1949 kehrte Rosenfeld in sein Vaterland Österreich zurück. Er starb zwei Jahre später an Herzversagen. Er verbrachte ein Fünftel seines Lebens in China. Die Volksrepublik hat ihm zu Ehren eine Statue errichtet. Im Kreis Junan in der Provinz Shandong wurde außerdem ein Krankenhaus nach ihm benannt.

Verfasst von: Yu Yue 

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