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„Eiserne Reisschale“ verliert an Glanz

(German.china.org.cn)
Mittwoch, 06. Juli 2016
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Beamte, die aus ihrem Beruf aussteigen, werden im privaten Sektor mit Kusshand empfangen.

Yang Xingqiao hat sich für sein 10-jähriges Jubiläum als Beamter im öffentlichen Dienst etwas ganz besonders einfallen lassen – Kündigung und als Leiter für Regierungsangelegenheiten bei einem Internetgiganten anheuern.

Es sei keine Verzweiflungstat gewesen und weder die Anti-Korruptionskampagne noch die mangelnden Beförderungsmöglichkeiten seien verantwortlich, beteuert Yang. „Ich war sehr glücklich in meiner Regierungsposition, aber ich wollte etwas Neues, an einem neuen Ort, um ein besseres Ich für die nächsten 10 Jahre zu finden“, erklärt er.

Der berufliche Übergang verlief reibungsloser als erwartet. Es stellte sich heraus, dass private Arbeitgeber gerne ehemalige Beamte anstellen.

Yang war einer von 12.000 Beamten, die im Jahr 2015 ihren Job aufgaben.

Nach den langen Jahren, in denen sichere und lebenslange Jobs, auch bekannt als die „eiserne Reisschüssel“, angeboten wurden, gehen dem chinesischen Beamtentum allmählich die Rekruten verloren, wenn nicht sogar eine Fachkräfteabwanderung bevorsteht.

Viele sehen die Gründe bei der zunehmenden Kritik an Beamten und den immer größeren Unterschieden des Lohnniveaus im Vergleich zum privaten Sektor.

Laut einem Bericht von LinkedIn.cn, der chinesischsprachigen Seite des größten, beruflichen Netzwerkes, sehen Beamte Regierungspositionen nicht mehr als lebenslange Jobs. Dort heißt es: „Durch die soziale und wirtschaftliche Reform sowie dem Trend in China hin zu Unternehmertum und Innovation, ergeben sich immer mehr vielversprechende Stellenangebote bei etablierten Privatfirmen und multinationalen Unternehmen. Die chinesischen Rekrutierungs- und Beförderungsprozeduren für Beamte werden immer leistungsorientierter. Die Beamten von heute sind nicht mehr trottend und unflexibel, sondern eine Gruppe gut ausgebildeter Leute mit den unterschiedlichsten Hintergründen. Die Unternehmen hoffen durch die Anstellung von mehr chinesischen Beamten ihre Beziehungen zur Regierung verbessern und die Politiken und Bestimmungen der Regierung besser verstehen und umsetzen zu können.“

Ein Mitarbeiter aus dem Personalbereich bei einem ausländisch investierten Unternehmen, der anonym bleiben möchte, sagt, dass ein Mitarbeiter mit Regierungserfahrung einer Firma helfen kann, auf dem chinesischen Markt Fuß zu fassen und besser mit lokalen Konkurrenten mithalten zu können.

„Wir haben den Regierungsbeziehungen, die direkten Einfluss auf den Markteintritt, die Produktregistrierung oder Angebote haben, sehr viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt“, so der Mitarbeiter. „Beispielsweise geht von den innovativen, lokalen Unternehmen heute sehr viel mehr Wettbewerbskraft aus, als zuvor. Schlechte Verbindungen zur Regierung würden uns eine nachteilige Situation bereiten.“

Wang Yixin, leitender Berater bei der Personalvermittlungsseite Zhaopin, sagt, dass die meisten Leute, die im öffentlichen Bereich arbeiteten, übertragbare Kenntnisse und mit ihren Gegenspielern aus dem privaten Sektor einiges gemeinsam hätten.

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