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Indiens Unwille zur Zusammenarbeit ist unzeitgemäßig

(German.people.cn)
Montag, 04. Juli 2016
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Indiens Chinabild scheint immer noch alten Feindbildern verhaftet zu sein. Die Defamierung Chinas als einziger Grund für die Nicht-Aufnahme Indiens in die Gruppe der Kernmaterial-Lieferländer ist unrealistisch und den bilateralen Beziehungen abträglich.

Die indische Öffentlichkeit scheint das Ende der Vollversammlung der Nuclear Suppliers Group (NSG) in Seoul nicht allzu gut aufzunehmen. Letzten Monat lehnte die NSG, die Gruppe der Kernmaterial-Lieferländer, Indiens Antrag auf Mitgliedschaft ab. Viele indische Medien beschuldigen China, allein daran schuld zu sein und bezichtigen es, anti-indische und anti-pakistanische Motive zu hegen. Einige Aktivisten zog es auf die Straßen, wo sie gegen China und chinesische Produkte protestierten. Beobachter verstiegen sich sogar zu der Annahme, dass dies zur Abkühlung der chinesisch-indischen Beziehungen führen würde.

Indiens Unbehagen gegenüber China könnte nicht klarer sein. Das Land scheint immer noch den Erinnerungen an den Indisch-Chinesischen Grenzkrieg in den 1960er Jahren verhaftet sowie vielen unzeitgemäßen geopolitischen Ansichten darüber, dass China Indiens Aufstieg nicht tolerieren würde. Jedoch missversteht Neu-Delhi Beijings Intentionen, welche für strategische Entscheidungen von großer Bedeutung sind.

Tatsächlich betrachtet China Indien nicht mehr nur aus einer politischen Perspektive, sondern vielmehr aus einer wirtschaftlichen. Zheng Xiyuan, der chinesische Generalkonsul in Mumbai, wies letztes Jahr darauf hin, dass Chinas Entwicklung für Indien viele Möglichkeiten eröffne, genau wie Indiens Entwicklung für China.

Nur durch die Suche eines gemeinsamen Entwicklungsweges können beide Länder eine neue internationale Ordnung schaffen und ein asiatisches Jahrhundert auf den Weg bringen. Der Wille zur Zusammenarbeit ist in China weit verbreitet, was man an der steigenden Zahl von Menschen ablesen kann, die sich mehr um den wirtschaftlichen Fortschritt als um alle anderen Bereiche bemühen und glauben, dass Indiens rasante Wirtschaftsentwicklung seine Beziehungen mit China verbessern sogar könnte. Viele Regionen in China suchen nach Geschäftsmöglichkeiten im schnell wachsenden Indien. Chinesische Normalbürger verstehen wohlmöglich noch nicht das volle Potenzial Indiens, doch im Allgemeinen wird dem Nachbarland viel mehr Bedeutung zuerkannt als jemals zuvor.

Indien muss lernen, China objektiv wahrzunehmen. Der Beitritt zum Atomwaffensperrvertrag ist ein Muss für Länder, die Mitglied in der NSG werden wollen. Doch Indien hat bisher von einer Mitgliedschaft Abstand genommen. Die einzige Alternative wäre, wenn Indien das Einverständnis von allen 48 NSG-Mitgliedsstaaten erhalten würde. Aber neben China haben noch mehrere andere Länder Vorbehalte in dieser Hinsicht. Indien sollte sich daher lieber darum bemühen herauszufinden, wie es international Vertrauen schaffen kann, anstatt China misszuverstehen und zu defamieren.

Der Politikwissenschaftler Zheng Yongnian weist darauf hin, dass die bilateralen Beziehungen zwischen China und Indien nur hinter den chinesisch-amerikanischen Beziehungen zurückstehen. Auch für Indien seien die Beziehungen zu China von großer Bedeutung. Das Beste für beide Länder wäre es, enger zusammenzuarbeiten, um ihre Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zu fördern. 

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