„Xi Jinpings Staatsbesuch im Iran wird die Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter vorantreiben“, sagt Seyed Mohammad Marandi, Direktor des Instituts für Weltprobleme der Teheraner Universität gegenüber der chinesischen Volkszeitung People´s Daily.
Im Rahmen seines zunehmenden Einflusses wird China mehr Aufmerksamkeit auf die Angelegenheiten im Nahen Osten legen. Seyed spricht davon, dass der Nahe Osten sich an der Kreuzung der drei großen Kontinente Europa, Asien und Afrika befindet und die Situation dort sehr kompliziert ist. Es gebe dort nicht nur Konflikte zwischen den Ländern, sondern auch extremistische Kräfte. Als ein wichtiges Land in der Region sei der Iran bereit, in den Bereichen Politik und Wirtschaft mit China zusammenzuarbeiten. „Der Iran braucht China, umgekehrt braucht China auch den Iran“, so Seyed.
„Die Freundschaft zwischen dem Iran und China kann auf das Zeitalter zurückgeführt werden, als die beiden Zivilisationen in Kontakt gekommen sind“, sagt Seyed. Im Hinblick auf die jahrzehntelangen Beziehungen der beiden Länder wies er darauf hin, dass der Iran reich an Ressourcen und Bevölkerung ist und gute Beziehungen mit seinen Nachbarländern unterhält. Die Menschen des Landes seien gut ausgebildet und daher für China ein riesiger und stabiler Markt. Darüber hinaus hat der Iran reiche Reserven an Öl- und Gasvorkommen. Wenn der Iran erst einmal wieder auf den Weltenergiemarkt zurückkehrt, wird er die bestehende Struktur der Weltwirtschaft verändern.
„Das Öl und Gas aus dem Iran kann sowohl durch den Persischen Golf als auch auf dem Landweg durch Zentralasien nach China transportiert werden. Die Zusammenarbeit zwischen dem Iran und China kann deshalb die Entwicklung der Länder in Zentralasien fördern“, so Seyed.
Seyed betont, dass der Iran die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China weiter verstärken soll. China sei als die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft natürlich der beste Partner des Iran in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit.
In Bezug auf die asiatische Infrastruktur-Investmentbank (AIIB) meint Seyed, dass diese eine sinnvolle Ergänzung zur bestehenden internationalen Finanzordnung ist. Die AIIB fokussiert sich auf die tatsächlichen Bedürfnisse der asiatischen Länder und die Völker dieser Länder können davon profitieren. „Ich hoffe, dass die AIIB die Zusammenarbeit, vor allem bei großen Projekten wie dem Öl- und Gasabbau, zwischen dem Iran und China unterstützen kann“, so Seyed.
„Der Handel zwischen dem Iran und China kann noch verbessert werden. Im Vergleich zum politischen und wirtschaftlichen Austausch fehlt bei den beiden Völkern das gegenseitige Verständnis“. Und so hofft Seyed, dass die Menschen der beiden Länder noch mehr direkte Kontakte zueinander aufnehmen und der Austausch in den Bereichen Medien und Kultur weiter verstärkt werden kann – was die Grundlage für die wirtschaftliche Zusammenarbeit ist.
(Quelle: People´s Daily)