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200 „Mamazimmer" in Beijing eingerichtet

(CRI)
Samstag, 20. Februar 2016
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In Beijing sind 200 so genannte „Mütterzimmer" an Arbeitsplätzen eingerichtet worden. Dort können die angestellten Mütter ungestört während der Stillzeit Muttermilch abpumpen und auch aufbewahren. 200 dieser Zimmer sind in der Großstadt Beijing offensichtlich nicht genug. Der Mangel an Einrichtungen zur Erleichterung des Stillens wird von chinesischen Müttern beklagt.

In der Firma Hanvon im Beijing Zhongguancun Software Park ist aus einem kleinen Sitzungszimmer ein solches „Mütterzimmer" gebaut worden. Es ist in drei Räume unterteilt: einer zum Stillen, einer zum Informationsaustausch unter den Müttern sowie ein Waschraum. Einige Mütter pumpen in den Pausen bei der Arbeit Muttermilch ab. Sie sind mit ihrem neuen Raum sehr zufrieden,

„Es gibt im Zimmer vier Sessel und auch Strom. Wer will, kann bequem die elektrische Milchpumpe nutzen. Außerdem können wir Meinungen über Kindererziehung austauschen. Vorher pumpten wir meistens in der Toilette. Die hygienischen Bedingungen haben uns da große Sorgen bereitet. Aber sonst mussten wir das in der Öffentlichkeit erledigen."

Immer mehr junge chinesische Mütter entscheiden sich mittlerweile fürs Stillen. Viele berufstätige Frauen müssen nach ihrer Rückkehr in die Berufswelt die Muttermilch für ihre Babys während der Arbeitszeit abpumpen und diese abends mit nach Hause nehmen. Die Tatsache, dass es kaum spezielle Räume zum Abpumpen der Milch bei der Arbeit gibt und die Milch oft nicht hygienisch sicher aufbewahrt werden kann, belastet die Frauen stark. Die Firma Hanvon hat das Problem durch das „Mütterzimmer" gelöst.

Seit Anfang dieses Jahres fordert die Beijinger Generalgewerkschaft, spezielle Räume wie diese „Mütterzimmer" für die weiblichen Angestellten in Firmen und Regierungseinheiten einzurichten. Sie hofft, in den kommenden drei Jahren 1000 solcher Zimmer in Beijing durchzusetzen.

Aber hinsichtlich der großen Zahl der Einwohner in Beijing sind 1000 „Mütterzimmer" immer noch sehr wenig. Außerdem hätten die Mütter in Beijing das Problem des Stillens in der Öffentlichkeit auch gern ein für allemal erledigt.

„Es passt mir einfach nicht. Wenn ich draußen unterwegs bin, muss ich nach zwei bis drei Stunden zurück fahren, um mein Baby zu stillen. Manchmal stille ich in meinem Auto."

In ganz China gibt es sehr wenige Stillzimmer. Im Mai 2014 gab es in 64 chinesischen Städten nur 534 Stillzimmer, einschließlich der Zimmer in Arbeitseinheiten und in öffentlichen Einrichtungen. Aber in China werden jedes Jahr rund 20 Millionen Säuglinge geboren.

Zhang Shikun, Direktor für Gesundheitsdienstleistung für Frauen und Kinder der chinesischen staatlichen Kommission für Gesundheit und Familienplanung, hofft, die Stillzimmer in China weiter zu fördern.

„Der Ausdruck der Weltgesundheitsorganisation dafür ist „zehn Quadratmeter für Mutterliebe". Will heißen, zehn Quadratmeter ist einer Mutter genug, zum stillen oder Milch pumpen. Solche Einrichtungen bieten den Müttern Sicherheit im Alltag. Wir hoffen, alle Arbeitseinheiten können stillenden Mütter bald solche Räume bieten."

Zurzeit bestehen in China noch keine rechtlichen Bestimmungen zur Einrichtung von Still- und Mütterzimmern. Unter diesen Umständen schlägt der Professor des Instituts für Soziologie der Tsinghua-Universität, Zheng Lu, vor:,

„Ich bin für die Gestaltung eines Anreizsystems. Wie zum Beispiel, dass die Einrichtung von Stillzimmern als ein Maßstab zur Bewertung von Firmen im Bereich der Erfüllung sozialer Pflichten angesehen wird. So würden sich die Zimmer in China eher durchsetzen."

Momentan werden nur 30 Prozent der Babys in China in den ersten sechs Monaten gestillt. Mehr Bemühungen sind notwendig, damit mehr Chinesinnen sich fürs Stillen entscheiden und die kommende Generation sich gesünder entwickelt.

Übersetzt von Yu Yue

Gesprochen von Liu Yuanyuan

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