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Stahl-Überkapazität: China will mit EU kooperieren

(German.people.cn)
Donnerstag, 18. Februar 2016
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Statt der weiteren Einführung von Handelsschutzmaßnahmen, schlägt das chinesische Handelsministerium im Rahmen des weltweiten Eisen- und Stahlüberkapazitäten-Problems eine Zusammenarbeit mit der EU vor. 

Auf einer Pressekonferenz am Mittwoch sagte Shen Danyang, der Sprecher des chinesischen Handelsministeriums, in Reaktion auf die neuesten EU-Anti-Dumpinguntersuchungen gegen chinesische Eisen- und Stahlexporteure, dass die Überkapazität in der Branche ein globales Problem sei, welches nur durch Dialog und Zusammenarbeit gelöst werden könne.

„Die chinesische Regierung sowie die Eisen- und Stahlunternehmen haben die Umstrukturierung in der Stahlindustrie bereits beschleunigt, um die hohe Produktionskapazität unter Kontrolle zu bringen. Im Marktwettbewerb konnten sich einige Unternehmen nicht qualifizieren“, so Shen.

Die Eisen- und Stahlindustrie ist ein Handelsschwerpunkt zwischen China und der EU. Seit 2014 hat die EU 15 Handelsabhilfe-Verfahren für chinesische Exporte eingeleitet, von denen acht Fälle die Eisen- und Stahlindustrie betrafen.

Am 13. Februar kündigte die EU Dumpingpreis-Untersuchungen gegen chinesische nahtlose Rohre, Grobbleche und warmgewalzten Flachstahl an. Gegen aus China importierten kaltgewalzten Fachstahl wurden Anti-Dumpingmaßnahmen ergriffen.

Laut der China Iron and Steel Association wurden im Jahr 2015 weltweit 37 Anti-Dumping-Untersuchungen gegen chinesische Stahllieferungen eingeleitet. Das ist die gleiche Gesamtzahl wie in den vergangenen beiden Jahren.

Vor der Zentrale der EU in Brüssel demonstrierten über 5000 Stahlarbeiter gegen die Einfuhr von Stahlprodukten aus China. Sie forderten die EU auf, Chinas Marktwirtschaftsstatus nicht anzuerkennen.

„Es ist unfair, China die Schuld für den stagnierenden Eisen- und Stahlmarkt in Europa zu geben“, meint Xu Liying, Forscher am Forschungszentrum des chinesischen Stahlunternehmens Langesteel. „In den letzten Jahren hat die EU häufig Anti-Dumping- und Anti-Subventionsmaßnahmen gegen Stahlimporte aus China und anderen Exportländern durchgeführt. Diese Maßnahmen haben zur Senkung der Einfuhrmenge geführt. Aber das Problem liegt in der Tat in der europäischen Eisen- und Stahlindustrie selbst.“

„China hat in den letzten Jahren eine Reihe von kleinen und mittleren Stahlunternehmen geschlossen. Allerdings können große Staatsunternehmen die Gesamtproduktion wirklich beeinflussen. Die Zentralregierung ruft dazu auf, die veralteten Technologien durch fortschrittlichere zu ersetzen. Aber es dauert, bis diese Maßnahmen Wirkung zeigen“, so Xu weiter.

China hat jüngst einen Plan zur Lösung des Überkapazitäten-Problems innerhalb der Stahlindustrie veröffentlicht. In ihm wurde festgelegt, dass die Produktionskapazität in den kommenden fünf Jahren um 100 bis 150 Millionen Tonnen verringert wird. 

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