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McDonald‘s eröffnet in historischem Gebäude am Westsee

(German.people.cn)
Donnerstag, 19. November 2015
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In der ostchinesischen Stadt Hangzhou hat McDonald's eine Filiale im einstigen Haus des Sohnes von Chiang Kai-shek, dem ehemaligen Führer der Kuomintang, eröffnet. Die Meinungen darüber gehen auseinander.

Vergangene Woche hat in der ostchinesischen Provinz Zhejiang ein McCafé in der ehemaligen Residenz von Chiang Ching-kuo, dem Sohn von Maos damaligem Gegenspieler Chiang Kai-shek eröffnet.

Das Haus wurde 1931 errichtet und befindet sich am Westsee in Hangzhou. Es besteht aus zwei Gebäuden mit jeweils zwei Stockwerken und beherbergte Chiang und seine Familie von Oktober bis November 1948.

Bereits zwei Monate zuvor war im Nebengebäude des Hauses eine Starbucks-Filiale eröffnet worden.


McDonald‘s eröffnet in historischem Gebäude am Westsee

Im Januar hatte das Büro für Landschafts- und Umweltschutz der Bewerbung von McDonald‘s stattgegeben. McCafé verkauft dort nun hauptsächlich Kaffee und Desserts. Bilder und Plakate, die die Geschichte der ehemaligen Besitzer erzählen, schmücken die Wände.

Demos Chiang, der Enkel von Chiang Kai-shek, veröffentlichte auf seinem Sina-Weibo-Account einen Post, in dem er in Frage stellt, ob die Eröffnung einer McDonald‘s Filiale in seinem ehemaligen Elternhaus angemessen ist.

„Ich hatte die Dekoration der alten Residenz in Hangzhou übernommen“, schreibt er, „doch als ich erfuhr, dass sie einen McDonald‘s eröffnen und der Kunde nur wollte, dass ich Fotos meines verstorbenen Großvaters zur Verfügung stelle, habe ich mich aus der Angelegenheit zurückgezogen“.

Rong Yuzhong, Generalsekretär der Hangzhou Ancient Capital Culture Research Association ist der Meinung, es sei unangebracht, die ehemaligen Wohnsitze berühmter Persönlichkeiten zu kapitalisieren.

„Die Häuser um den Westsee sind ein untrennbarer Bestandteil des Sees als einem Weltkulturerbe und der Schutz dieser sollte immer an erster Stelle stehen. (…) Die Regierung sollte sie ordnungsgemäß schützen und in Form von Museen für die Öffentlichkeit zugänglich machen.“

Liu Haisheng, ein Beamter der Zhejianger Provinzregierung, der die Eigentumsrechte an dem Gebäude hält, sagt, dass es außer dem Haus als solchem keine Spuren der Chiang-Familie gäbe, die geschützt werden könnten.

„Sie haben das Haus nur für einen Monat bewohnt und es ist eigentlich nichts von ihnen übrig geblieben, da im Anschluss viele Leute ein- und ausgezogen sind. Es ist sinnlos, es in ein Ausstellungshaus zu verwandeln.“

Liu hatte gehofft, dass die kommerzielle Nutzung genug abwerfen würde, um das Gebäude weiterhin in Stand zu halten.

Die McDonald‘s-Filiale hat bereits viele Touristen angezogen.

„Wir können uns ausruhen, die Kunst der alten Architektur genießen und durch die Plakate und Bilder etwas über Chiang Ching-kuo erfahren“, meint Zhou Xia, ein Tourist aus der Provinz Hebei. 

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