Noch nie waren die USA bei Studenten vom chinesischen Festland beliebter als im akademischen Jahr 2014-2015. Umgekehrt ging die Zahl der in der Volksrepublik studierenden Amerikaner leicht zurück.
Die Zahl der Studierenden vom chinesischen Festland an den Hochschulen und Universitäten in den USA hat in diesem akademischen Jahr erstmals die Zahl von 300.000 überschritten. Dies geht aus dem „2015 Open Doors Report on International Educational Exchange“ hervor, der jedes Jahr vom New Yorker Institute of International Education (IIE) herausgegeben wird.
Gemäß dem am Montag veröffentlichten Bericht waren im Studienjahr 2014-2015 in den USA 304.040 Studierende vom chinesischen Festland eingeschrieben. Das sind 10,8 Prozent mehr als im vorangegangenen akademischen Jahr.
Insgesamt machten die Studierenden vom Festland 31,2 Prozent aller Auslandsstudierenden in den USA aus. Dahinter folgen Indien mit 132.888 Studierenden, Südkorea (63.710), Saudi-Arabien (59.945) und Kanada (27.240).
Die chinesische Inselprovinz Taiwan liegt mit 20.993 Studierenden an siebter Stelle, die Sonderverwaltungszone Hongkong mit 8012 an 20. Stelle.
Den größten Zuwachs verzeichnete in diesem Jahr die Zahl der Studierenden aus Indien mit 29,4 Prozent. Neben dem indischen Subkontinent waren die Volksrepublik und Brasilien die treibenden Kräfte hinter dem Anstieg der internationalen Studentenschaft auf den US-Campussen.
Die Zahl der Personen vom Festland, die in den USA in diesem akademischen Jahr ein Grundstudium in Angriff nahmen, hat hingegen weniger stark zugenommen als in den Vorjahren. Trotzdem war das Studienjahr 2014-2015 das erste Jahr, in dem es in den Staaten mit 41 Prozent mehr Undergraduate-Studierende aus China gab als Graduate-Studierende (39,6 Prozent).
Nach Angaben des US-Handelsministeriums haben die ausländischen Studierenden im Jahr 2014 mit über 30 Milliarden Dollar zur amerikanischen Wirtschaft beigetragen. Davon entfallen 9,8 Milliarden Dollar auf die Studierenden vom chinesischen Festland.
Wie aus dem IIE-Bericht weiter hervorgeht, hat die Zahl der amerikanischen Studierenden im Ausland im akademischen Jahr 2013-2014 erstmals seit dem Wirtschaftsabschwung von 2008 um fünf Prozent zugenommen. Großbritannien, Italien, Spanien, Frankreich und China waren die fünf beliebtesten Destinationen der 304.467 Studierenden aus den Staaten. Die Zahl der in der Volksrepublik studierenden Amerikaner ging jedoch um 4,5 Prozent auf 13.763 zurück.
Während seines China-Besuchs im November 2009 hatte US-Präsident Barack Obama erklärt, es sei sein Ziel, dass in den nächsten vier Jahren 100.000 amerikanische Studenten in der Volksrepublik studieren würden.
„Internationale Erfahrung ist eine der wichtigsten Komponenten der Ausbildung im 21. Jahrhundert“, findet IIE-Präsident Allan Goodman. „Das Studium im Ausland bereitet die Studenten darauf vor, echte Beiträge über die Grenzen hinweg zu leisten und die Schlüsselfragen unserer Welt anzugehen.“