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Archäologen finden bisher ältestes Konfuzius-Bild

(German.people.cn)
Montag, 16. November 2015
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Jeder Chinese kennt Konfuzius. Wie genau der große Philosoph jedoch aussah, weiß bis heute niemand mit letzter Sicherheit. Die Entdeckung eines Wandschirms in der Grabstätte Haihunhou in Südostchina könnte nun darüber Aufschluss geben.

Chinesische Archäologen haben am Samstag in einem Grab in der südostchinesischen Provinz Jiangxi ein mindestens 2000 Jahre altes Bildnis von Konfuzius gefunden. Das Porträt des weisen Gelehrten soll zusammen mit einem anderen Bild auf einem Paravent abgebildet sein.

„Die chinesischen Schriftzeichen auf dem Wandschirm beinhalten die Namen von Konfuzius, seinem Vater Shu Lianghe und von Yan Hui, einem seiner Lieblingsschüler“, erklärt Zhang Zhongli, der Vizeleiter des Ausgrabungsteams in Haihunhou. „Diese Namen sind der Beweis dafür, dass zumindest einer der beiden auf dem Wandschirm gemalten Männer Konfuzius selbst sein muss.“

Die Archäologen vermuten, dass es sich beim Text auf dem gefundenen Paravent um eine Kurzbiografie über Konfuzius handelt. Diese These bedarf allerdings noch weiterer Abklärungen.


Archäologen finden bisher ältestes Konfuzius-Bild

Wandschirme waren im alten China weitverbreitete Möbelstücke, um Wind und böse Geister fernzuhalten und die Privatsphäre zu schützen. Oft wurden die Trennwände mit Landschaften, Pflanzen oder Kalligrafien verziert.

Der in der Hauptkammer des Grabes in Haihunhou entdeckte und inzwischen restaurierte Paravent ist 50 bis 60 Zentimeter breit und 70 bis 80 Zentimeter hoch. Die beiden darauf abgebildeten Porträts sind leicht verschwommen. Die Einzelheiten der Gewänder und Kragen der aufgemalten Personen sind jedoch noch deutlich erkennbar.

„Wir gehen davon aus, dass der Besitzer des Grabs Konfuzius verehrte und daher ein Konfuzius-Porträt auf den Wandschirm malen ließ“, erklärt Zhang. „Nach seinem Tod begrub ihn seine Familie zusammen mit seinem Lieblingswandschirm – obwohl solche Wandschirme nicht den herkömmlichen chinesischen Bestattungsbräuchen entsprechen.“

Die rund 40.000 Quadratmeter große Haihunhou-Grabstätte, die auch als Grab des Marquis von Haihun bekannt ist, geht auf die Westliche Han-Dynastie (206 v. Chr. bis 24 n. Chr.) zurück. Sie besteht aus acht Gräbern und einer Stätte für Streitwagen, und gilt als vollständigste Grabstätte aus der Westlichen Han-Dynastie, die bisher in China entdeckt wurde. Die Archäologen vermuten, dass das Hauptgrab Liu He, dem Enkel von Kaiser Wu, gehörte, dessen Regentschaft eine der florierendsten Perioden in Chinas Geschichte einleitete.

Die Entdeckung des Konfuzius-Porträts im Haihunhou-Grab deutet laut Zhang darauf hin, dass die Lehren des legendären Philosophen unter der herrschenden Klasse der Westlichen Han-Dynastie weitverbreitet waren.

„Dies ist das älteste Bild von Konfuzius, das bisher entdeckt wurde“, bestätigt Ausgrabungsleiter Xin Lixiang, der zu Chinas angesehensten Experten für die Qin- und Han-Dynastie zählt.

Als bislang ältestes Porträt von Konfuzius galt ein Wandbild, das in einer Grabkammer im Kreis Dongping in der ostchinesischen Provinz Shandong gefunden wurde. Die Wandmalerei wird der Östlichen Han-Dynastie (25 bis 220) zugeordnet.

Konfuzius wird in China schon seit Jahrhunderten als „Lehrer aller Lehrer“ verehrt. Die Chinesen lernen seine wichtigsten Zitate noch heute von frühesten Kindesbeinen an.

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