Laut einer Umfrage von China Youth Daily und wenjuan.com wollen viele junge Eltern in China nicht mehr, dass ihre Kinder wie sie den chinesischen Bildungsweg gehen, der sie so viel Fleiß gekostet hat. Stattdessen bevorzugen sie das westliche Modell.

An der Umfrage haben sich rund 3000 Netizen beteiligt, darunter auch viele junge Eltern. Auf die Frage nach den Eigenheiten des chinesischen Ausbildungssystems gaben knapp 70 Prozent fleißiges Lernen und die Vorbereitung auf Prüfungen an. Nur 52 Prozent meinen, dass gute Leistungen die Hauptrolle spielen. 44,8 Prozent sind der Meinung, dass das chinesische System besser geeignet ist für die Kinder, um sich Grundwissen anzueignen und vielseitig anwendbares Wissen zu erlernen.

Beim westlichen Ausbildungssystem geht es nach Ansicht von über der Hälfte der Befragten hauptsächlich um die Ermutigung der Kinder zur Praxis und um eine antiautoritäre Erziehung (66,4 Prozent). 61,3 Prozent gaben die Erziehung zum selbständigen Analysieren und Lösen von Problemen als Charakteristikum des westlichen Ausbildungssystems an, weitere 57,7 Prozent die individuelle Freiheit, die Stärkung des Selbstvertrauens sowie Raum für Kreativität.

Wie die Umfrage weiter ergab, halten 53,9 Prozent der Befragten in der Grundschulphase die westliche Ausbildung für Kinder als besser geeignet, da das westliche Modell ihrer Ansicht nach die Fröhlichkeit und Natürlichkeit der Kinder fördert. 42,3 Prozent bevorzugen das chinesische System, da die Kinder dadurch schon von klein auf Grundwissen erlernen könnten.

Obwohl immer mehr chinesische Eltern das westliche Ausbildungsmodell bevorzugen, verplanen sie die Freizeit ihrer Kinder zunehmend mit teuren Kursen wie Klavierunterricht, Malen, Tanzen oder Taekwondo, die viel Zeit, Energie und Geld kosten. Die Kinder sind damit sowohl in der Schule als auch in ihrer Freizeit einem konstanten Konkurrenzkampf und Leistungsdruck ausgesetzt.