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Forscher entschlüsseln Panda-Sprache

(German.people.cn)
Freitag, 06. November 2015
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Große Pandas sind einer neuen Studie zufolge keine Sprachvirtuosen. Ihre Laute erinnern eher an Vögel, Hunde oder Schafe denn Bären. Um die scheuen Tiere künftig besser schützen zu können, soll ein „Panda-Sprachübersetzer“ entwickelt werden.

Riesenpandas blöken wie Schafe, wenn sie „Ich liebe dich!“ sagen wollen, und sie trällern ein freudiges „Ja, ich will!“, wenn sie dem Charme ihres Verehrers nicht mehr widerstehen können.

Zu diesem Schluss kommen die Mitarbeiter des Panda Zucht- und Forschungszentrums in Chengdu. Ihnen ist es gelungen, 13 unterschiedliche Lautäußerungen der Tiere zu entschlüsseln. Die neuen Erkenntnisse geben einen völlig neuen Einblick ins Leben der scheuen Einzelgänger.

Das Zucht- und Forschungszentrum im Hauptort der Provinz Sichuan in Südwestchina untersucht die Sprache der Pandas seit 2010. Um herauszufinden, wie sich die Tiere untereinander verständigen, nahmen die Wissenschaftler die Lautäußerungen zwischen erwachsenen und jungen Bären beim Essen, Paaren, Stillen und Kämpfen auf. Danach verglichen sie die Daten mit den Stimmen der einzelnen Tiere und ihren Aktivitäten.

„Es ist uns gelungen, einen Teil der Panda-Sprache zu entschlüsseln“, sagt Zhang Hemin, der Leiter der Zuchtstation. „Die Resultate sind äußerst interessant.“ Laut Zhang können sich Jungtiere mit Lauten nur sehr schlecht ausdrücken. Alles, was sie sagen könnten, sei „Gee-Gee“ („Ich habe Hunger“), „Wow-Wow“ („Nicht glücklich!“) und „Coo-Coo“ („Schön!“). „Erwachsene Pandas sind in der Regel Einzelgänger. Die einzige Sprachlehrerin, die sie daher haben, ist ihre eigene Mutter“, begründet Zhang dieses beschränkte Vokabular.

Ab einem gewissen Alter würden die Jungen lernen, sich mit Brüllen, Bellen, Schreien, Quieken, Blöken und Zirpen auszudrücken, so der Leiter des Zentrums weiter. „Wenn eine Panda-Mutter länger wie ein Vogel zwitschert, dann dürfte sie besorgt um ihre Jungen sein. Nähert sich ihr ein Fremder, dann bellt sie laut.“

Das Bellen könne als „Geh weg!“ interpretiert werden. Ein verliebter Panda hingegen kann laut Zhang sanft wie ein Lamm sein. Männliche Pandas würden beim Werben um ihre Angebetete die ganze Zeit blöken. Die Weibchen wiederum würden ihre Paarungsbereitschaft durch ein konstantes Zwitschern signalisieren.

„Unsere Forscher waren zu Beginn des Projekts so verwirrt, dass sie sich fragten, ob ihre Studienobjekte wirklich Pandas waren und nicht Vögel, Hunde oder Schafe“, sagt Zhang.

Das Zentrum will sein Sprachprojekt fortsetzen und mit Hilfe modernster Stimmenerkennungstechnologie einen „Panda-Sprachübersetzer“ entwickeln. „Wenn wir die Sprache der Tiere verstehen, können wir sie besser schützen – besonders in freier Wildbahn“, erklärt Zhang.

Offiziellen Angaben zufolge gibt es in der Wildnis weniger als 2000 Große Pandas. Die meisten von ihnen leben in den gebirgigen Provinzen Sichuan und Shaanxi. Die Zahl der in Gefangenschaft lebenden Tiere belief sich Ende 2013 auf 375. Die Zucht- und Forschungsstation in Chengdu beherbergt aktuell rund 200 Tiere.

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