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WHO-Kampagne: Die Wichtigkeit der „Ersten Umarmung“

(German.people.cn)
Freitag, 06. November 2015
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Um in China ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass der direkte Körperkontakt zwischen Mutter und Kind unmittelbar nach der Geburt die Sterblichkeit von Neugeborenen deutlich verringern kann, startet die WHO eine Social-Media-Kampagne.

In China sterben jedes Jahr über 150.000 Kinder bei der Geburt. Um das Bewusstsein für die Bedeutung der „Ersten Umarmung“ – dem Haut zu Haut Kontakt zwischen Mutter und Kind unmittelbar nach der Geburt – zu schärfen, der die Sterblichkeitsrate unter Neugeborenen minimieren kann, startet die WHO China eine neue Social-Media-Kampagne.

Der Ansatz der „Ersten Umarmung“ ist ein zentraler Aspekt des Paketes an Maßnahmen und Interventionen, das die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Kampf gegen die hohe Sterblichkeitsrate von Säuglingen im westlichen pazifischen Raum, einschließlich der Volksrepublik, entwickelt hat.

Das Maßnahmenpaket ist auf die kritischen ersten 24 Stunden im Leben eines Kindes ausgerichtet – den Zeitraum, der für beinahe die Hälfte der Todesfälle im ersten Monat verantwortlich ist.

„Zwei Drittel der Todesfälle unter Neugeborenen könnten durch einfache und kostengünstige Interventionen wie beispielsweise die „Erste Umarmung“ verhindert werden“, erklärt der WHO-Repräsentant in China, Bernhard Schwartländer.

Deswegen hat die WHO nun eine Kampagne auf Weibo, dem chinesischen Twitter, gestartet. Auf diesem Wege wird sie Informationen über die „Erste Umarmung“ und die Maßnahmen rund um die Grundversorgung für Neugeborene (Early Essential Newborn Care) verbreiten und Online-Fragerunden zum Thema Mutterschaft und Neugeborenenpflege mit chinesischen und ausländischen Experten veranstalten.

Die Öffentlichkeit kann an der Kampagne teilnehmen und sich an der Diskussion beteiligen, indem sie der WHO auf Weibo folgt.

„Unsere Zielgruppe sind frischgebackene Mütter und Eltern, schwangere Frauen und deren Familien sowie Paare in China, die darüber nachdenken, ein Kind zu bekommen“, sagt Schwartländer und erklärt weiter, dass die Kampagne zudem darauf abzielt, medizinisches Personal mit in den Austausch einzubeziehen und dieses dazu zu animieren, Maßnahmen wie die „Erste Umarmung“ zu propagieren und anzuwenden.

Zhang Shunyi, Wissenschaftlerin am Capital Insitute of Pediatrics – dem hauptstädtischen Institut für Kinderheilkunde – erklärt, dass Babys leichter bluten, anfälliger für Infektionen sind und schneller Atemschwierigkeiten bekommen, wenn sie frieren. Der Haut zu Haut Kontakt hält Säuglinge warm und der direkte Wärmeaustausch mit der Mutter schützt die Kleinen gegen Infektionen. Er schafft auch eine Verbindung zwischen Mutter und Kind, die förderlich für den Stillvorgang ist.

Gesundheitspersonal, das statt der üblichen Praxis der Trennung von Mutter und Kind, einen bestehenden Hautkontakt aufrechterhielt, hat festgestellt, dass die Säuglinge wesentlich ruhiger und ausgeglichener sind und ihre Haut einen gesünderen Teint hat.

Dem stimmt Schwartländer zu, weist jedoch darauf hin, dass die Ergebnisse, die diese Vorgehensweise in China zeitigt, sehr ungleich verteilt sind. Eine aktuelle Untersuchung ergab, dass die Mutter- und Kindergesundheitsvorsorge in Shanghai auf Augenhöhe mit der in den USA und Kanada ist, die Statistiken in anderen Teilen des Landes hingegen eher denen von Entwicklungsländern wie Bangladesch gleichen.

Diese Kluft soll mittels der Kampagne überbrückt werden. 

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