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Handysucht wird zum Verkehrsrisiko

(German.people.cn)
Montag, 12. Oktober 2015
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In Ostchina fuhr ein 24-jähriger Automobilist kürzlich in einen See, weil er mit seinem Handy spielte. Der Unfall ist bei weitem kein Einzelfall. Jetzt schlagen Verkehrsbehörden und Mediziner Alarm.

Im September fuhr ein 24-Jähriger mit seinem Auto in den berühmten Westsee in Hangzhou, dem Hauptort der Provinz Zhejiang. Der Mann trat versehentlich aufs Gaspedal, weil er sich auf sein Handy anstatt auf die Straße konzentrierte.

Gegenüber der Polizei gab der Mann zu Protokoll, er habe während der Fahrt nach dem Handy gegriffen, das ihm aus der Hand gefallen sei. Der 24-Jährige hatte Glück im Unglück. Er konnte sich aus eigener Kraft durchs Fenster retten und an Land schwimmen. Personen kamen keine zu Schaden.

Dieses Beispiel ist nur eines von vielen, das die Verkehrsbehörden veranlasst hat, die Automobilisten davor zu warnen, dass die Nutzung des Handys am Steuer zu verheerenden Unfällen führen kann.

Nach Angaben des Büros für Verkehrsmanagement im Ministerium für öffentliche Sicherheit benutzen rund 20 Prozent der Autofahrer in China ihre Handys während der Fahrt, um Anrufe zu tätigen, Textnachrichten zu schreiben oder ihre Social Media Accounts zu checken.

Die Verwendung des Mobiltelefons am Steuer ist dem Büro zufolge die zweithäufigste schlechte Angewohnheit der chinesischen Autofahrer. Nummer eins ist die Nichtbenutzung des Sicherheitsgurts. In der Volksrepublik benutzen bereits rund 500 Millionen Menschen ein Handy – Tendenz weiter steigend.

Von seiner jüngsten Warnung erhofft sich das Büro für Verkehrsmanagement ein Umdenken bei den Automobilisten. Der Griff nach dem Handy während der Fahrt erhöhe das Unfallrisiko um das Neunfache, das Verschicken einer SMS sogar um das 23-Fache.

Doktor Zhang Lei vom Beijinger Emergency Medical Center bestätigt, dass die Zahl der Unfälle, die durch die obsessive Handy-Nutzung verursacht wurde, in den letzten Jahren massiv zugenommen hat. Unachtsame Handyuser würden beim Gehen häufig mit Fußgängern zusammenstoßen, auf den Boden fallen und sich dabei Knochenbrüche zuziehen.

Auch die Zahl der Autounfälle, die auf die Ablenkung durch das Smartphone zurückgeführt werden kann, ist laut Zhang markant gestiegen. In einem Fall, den er erlebt habe, habe der verunglückte Autofahrer nur noch tot unter einem Laster hervorgezogen werden können. Sein Handy habe er immer noch fest umklammert gehabt, sagt Zhang. Die Handysucht werde zu einem zunehmenden Sicherheitsproblem, warnt der Notfallarzt. „Es gibt wertvollere Dinge in unserem Leben als elektronische Produkte. Wir sollten nicht zu ihren Sklaven werden!“

Gemäß einer Untersuchung, die von der chinesischen IT-Firma Baidu im Mai durchgeführt wurde, ist das mobile Internet für junge Chinesen und Chinesinnen inzwischen nicht nur die wichtigste Informationsquelle, sondern auch das Hauptkommunikationsmittel. Über drei Viertel der nach 1995 Geborenen gaben Chat-Apps als wichtigste Form der Kommunikation an, noch vor Telefonaten und Gesprächen von Angesicht zu Angesicht.

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